Die Stadt Grenoble mit seiner 1339 gegründeten Universität wurde bereits von den keltischen Allobrogern besiedelt und von den Römern erstmals 43 v. Chr. unter dem Namen Cularo erwähnt. Die Entstehung der Stadt begründet sich wohl in der markanten Lage, weil hier Tal und Fluss von Isère und Drac zusammentreffen. Kaiser Diocletian ließ im Jahr 286, die über 1 km lange und mit 38 Türmen bestückte Stadtmauer erbauen. Im 4. Jahrhundert wurde Grenoble Bischofssitz und gliederte sich 879 an das Königreich Burgund an. Das Stadtrecht besitzt Grenoble seit 1242. Im Jahr 1349 ging die Stadt samt Dauphiné an Frankreich. Den Titel „Tischler der Herzöge von Orléans“ bekam die Tischlerdynastie Hache verliehen, als sich im 18. Jahrhundert vor allem das Kunsthandwerk in der Stadt etablierte. Heute ist Grenoble die Hauptstadt des Départements Isère und der Dauphiné im südöstlichen Frankreich und noch vor Innsbruck, die größte am Hochgebirge liegende Alpenstadt. Das Stadtzentrum an der Isére befindet sich ca. 212 m über dem Meeresspiegel. Auf insgesamt 18,13 km² Fläche sind rund 155.630 Einwohner in dieser Stadt beheimatet.
Nur wenige Kilometer entfernt erheben sich die Bergketten von Vercors, Chartreuse und Chaîne de Belledonne mit einigen Berggipfeln, die 3.000 m Höhe überschreiten. Hier in diesem Gebiet fanden auch im Februar 1968 die X. Olympischen Winterspiele statt. Nach 1924 in Chamonix, wurde Frankreich damit zum 2. Mal Gastgeber der Winterspiele. Wobei die Orte für die Wettkämpfe teilweise bis zu 65 km von der Stadt entfernt in den Gebirgen ausgetragen wurden. Diese Winterspiele hatten einige Besonderheiten vorzuweisen, z. B. gab es mit 1158 Sportlern aus 37 Ländern einen Teilnehmerrekord. BRD und DDR waren mit gleicher Flagge und Hymne angetreten. Es wurden das erste Mal Dopingkontrollen bei Olympischen Spielen vorgenommen und die ersten Sportübertragungen im Fernsehen wurden in Farbe ausgestrahlt.
Grenoble ist eine Stadt, die auf einigen Gebieten Einmaliges vorzuweisen hat, so befindet sich hier auch eine der besten Business Schools der ganzen Welt „Grenoble Ecole de Management“ (GEM), eine der Eliteuniversitäten in Frankreich. Insgesamt hat Grenoble drei Universitäten mit ca. 60.000 Studenten zu verzeichnen. Ein weiteres Highlight ist das Europäische Forschungszentrum, dessen Gebäude eine Besonderheit in der Architektur der Stadt darstellt. Es umfasst das CAS2 (Commissariat à l’energie automique et aux énergies alternatives), das ESRF (Europäische Synchrotron), das ILL (Neutronenquelle des Institut Laue-Langevin) sowie eine Außenstelle des EMBL (European Molecular Biology Laboratory) und das IRAM (deutsch-französisch-spanische Institut für Radioaustronomie).
Ebenso auf kultureller Ebene kann Grenoble mit Paris oder Lyon mithalten, denn das „Musée de Grenoble“, das mit jährlich 187.000 Besucher aufwarten kann, umfasst die drittgrößte Kunstsammlung in Frankreich und ist damit eines der berühmtesten Museen des Landes. Die Schwerpunkte der Sammlungen sind zeitgenössische Kunst, Gemälde aus der Zeit vom 13. bis 21. Jahrhundert sowie ägyptische und griechische Kunst. Interessant ist ebenfalls das Résistance-Museum. Grenoble wurde nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 zu einer Festung ausgebaut und mit den Forts Fort du Mûrier, Fort des Quatre Seigneurs, Fort de Comboire, Fort du Bourcet und Fort du Saint-Eynard umgeben. Die Festung hatte die Aufgabe, das Tal der Isère nach Süden hin abzuriegeln. Da die Forts niemals in Kriegshandlungen verwickelt wurden, stehen sie noch fast vollständig da.
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