Urlaub und Sehenswürdigkeiten in der Alpenregion

Aostatal

Die autonome italienische Region Aostatal grenzt mit einer Fläche von 3.262 km² im Norden an das Schweizer Kanton Wallis, im Westen an das Département Rhône-Alpes, im Süden und Osten an die Region Piemont mit den Provinzen Turin, Biella und Vercelli. Um hierher zu kommen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, je nachdem aus welcher Richtung. Von Deutschland aus geht es durch die Schweiz, passiert den Genfer See und dann entweder über den Großen Sankt Bernard oder in Richtung Aosta durch den Tunnel. Von Süden her führt der Weg von Mailand aus ins Aostatal. Das Aostatal ist gemäß der Fläche und der Bevölkerungsdichte die kleinste Region Italiens. Das gesamte Gebiet besteht aus verschiedenen Tälern der Alpen sowie dem Tal der Dora Baltea. Die Dora Baltea bildet sich bei Entrèves oberhalb von Courmayeur aus zwei Schmelzwasserbächen, der Dora di Ferret, die aus dem Val Ferret und der Dora di Veni, die aus dem Val Veny zufließt. Die Dora Baltea ist ca. 160 km lang und endet bei Crescentino im Po.

Das Tal des ersten Schmelzbaches Dora di Ferret liegt im Nordosten von Courmayeur und wird von der östlichen Gruppe des Mont-Blanc nach Süden hin begrenzt. Das 12 km lange Tal wird von Osten nach Westen von den italienisch-französischen Gipfeln Aiguille de Triolet, Aiguille de Talèfre, Aiguille de Leschaux, Grandes Jorasses, Dent du Géant, die bis zu 2.500 m hoch sind, überragt. In der südlichen Richtung sind die Berge niedriger und teilweise bewaldet. Das Val Ferret verläuft südlich des Mont Dolent unterhalb des 2.543 m hohen Col du Ferret und endet bei Entrèves. Das Tal der Dora di Veni befindet sich im Südwesten 2 km von Courmayeur. Es ist 11 km lang und beginnt unterhalb des 2.512 m hohen Col de la Seigne. Val Veny ist ein sogenanntes Trog- oder U-Tal, was ursprünglich von den Gletschern Ghiacciaio del Miage und Ghiacciaio del Brenva seine Form bekam, aber noch immer starken Veränderungen ausgesetzt ist.

Im Aostatal haben die Alpen ihre höchsten Berggipfel neben Mont Blanc (4.810 m), Monte Rosa (Dufour Spitze 4.634 m), Matterhorn (4.478 m) und Gran Paradiso (4.061 m) gibt es noch weitere 20 Gipfel, die eine 4.000 m-Marke übersteigen. Außerdem bedecken 250 Gletscher eine Fläche von etwa 120 km². Davon befindet sich der Brenva Gletscher auf der nach Süden gerichteten Seite des Mont Blancs in der Nähe des Tunneleingangs. Ein weiterer bekannter Gletscher ist der 10 km lange Miage Gletscher, der in einem Gletschersee endet. Jedoch sind es diese Naturschauspiele nicht alleine, die das Aostatal so attraktiv gestalten. Denn die Region Aoastatal umfasst in seinem Nordteil den Nationalpark Gran Paradiso, den regionalen Parco Naturale del Monte Avic sowie weitere kleine Naturschutzgebiete.

Das Aoastatal ist eine Attraktion für jeden Natur- und Gebirge Liebhaber, um die Möglichkeiten, die sich bieten zu nutzen. Doch ist dieses Tal auch ein Teil einer langen Geschichte, die schon bei den Kelten begann und im 25 v. Chr. von Römern fortgeführt wurde, als sie Augusta Praetoria, das heutige Aosta, gründeten. Aber auch Burgunder, Ostgoten, Langobarden und Franken haben einst die Finger nach dem Tal ausgestreckt. Die vielen geschichtsträchtigen Zeitzeugen, die von den Menschen hinterlassen wurden, sind im gesamten Aoastatal verstreut. So verteilen sich z. B. auf etwa 80 km insgesamt 82 Schlösser und Burgen, die zwischen dem 12. Und 18. Jahrhundert hier im Tal errichtet wurden, aber sich in ihrer Architektur sehr unterscheiden. Eines dieser historischen Gebäude ist das Schloss Issogne, das im Gotikstil erbaut, jedoch zwischen 1490 und 1510 restauriert wurde und dann sein jetziges Aussehen als Renaissanceresidenz erhielt. In Sichtweite von Schloss Issogne befindet sich am Eingang des Ayas Tales oben auf einem Felsen die Burg von Verres, deren Besonderheit die Würfelform darstellt. Dagegen ist die Burg von Fenis eine typische mittelalterliche Burg mit Zinnen in der Festungsmauer und ihren Türmen. Sie ist auch die, am besten erhaltene, Anlage aus dieser Zeit. Den Eingang des Aostatales ziert die Festung Bard, die auf einem Felsen eine sehr schmale Stelle des Tales überragt. Die Festung, wie auch der unterhalb liegende Ort Bard, wurden 1997 restauriert und zum Besichtigen hergerichtet.

Sehr sehenswert ist ebenso die Landeshauptstadt Aosta, die schon von den Römern am Alpenübergang Großer St. Bernard als Siedlung errichtet und genutzt wurde. Einiges aus diesen Zeiten ist heute noch in Aosta zu sehen. Außerdem befindet sich in der historischen Altstadt eine große, weitläufige Fußgängerzone. Die mittelalterliche Stadtmauer, deren Türme im Kern in kleinen und größeren Teilen noch aus römischer Zeit stammen, ist noch weitgehend vorhanden. Dazu gehört ein Stadttor, die Porta Praetoria und der davor stehende Triumphbogen, der Arco d’Augusto. Die ebenfalls in der Zeit von Augustus errichtete Brücke, Pont de Pierre, führte zur Römerzeit über einen Fluss, der nun an anderer Stelle verläuft. Da die Restaurierungsarbeiten der Reste des Amphitheaters noch nicht beendet sind, ist dieser Ort für die Besucher nicht freigegeben. Oberhalb der Stadt wurde ein Gutshof an einem Hang freigelegt und konserviert. Eine weitere römische Brücke, Pont-Saint-Martin, befindet sich in der Nähe von Aosta.

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