Davos ist nicht nur die höchstgelegenste Stadt in Europa, sondern auch ein weltweit bekannter Luftkurort im Kanton Graubünden in der Schweiz. Die Stadt liegt etwas 1.560 m über dem Meeresspiegel. Die etwa 12.950 Einwohner leben auf einer Fläche von 284 km². Die Erstbesiedelung erfolgte im Hochmittelalter, hauptsächlich durch Rätoromanen, die aus dem Albulatal und dem Engadin zuwanderten. Zum Ende des 13. Jahrhunderts wurden von den Freiherren von Vaz Walser Kolonisten angesiedelt, die ihnen mit einem Lehensbrief Selbstverwaltungsrechte übertrugen. So entwickelte sich Davos zur größten Walsersiedlung und begründete als Hauptort 1436 den Zehngerichtebund. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das gesundheitsfördernde Klima entdeckt, was in erster Linie eine heilende Wirkung auf Erkrankungen wie Tuberkulose und Asthma ausübt. Einer der ersten Kurgäste war 1865, der an Tuberkulose erkrankte, Hugo Richter. Seine rasche Gesundung verbreitete sich schnell und machte damit Davos als Luftkurort in der Welt bekannt. Die Entwicklung der Gemeinde wurde durch die Eröffnung der Bahnlinie von Landquart nach Davos im Jahr 1890 sowie der Bau von Sanatorien, Hotels und Pensionen noch vorangetrieben. Heute stehen in der Region, mit jährlich ca. 2,1 Mio. Übernachtungen, den Gästen ca. 5.651 Hotelbetten sowie 16.100 Betten in Privatzimmern und Ferienwohnungen zur Verfügung.
Haupterwerbszweig bis Mitte des 19. Jahrhunderts war die Viehzucht sowie der Abbau von Blei- und Zinkerzen am linken Hang der Zügenschlucht. Das Landschaftsgebiet von Davos wird überwiegend vom Landwassertal umfasst, dessen 30,5 km langer Fluss ist eines der Hauptquellgewässer des Rheins. Die höchsten Berge der Gegend sind mit 3.085 m Flüela Wisshorn, mit 3.147 m, zugleich höchster Punkt der Gemeinde Davos, das Flüela Schwarzhorn, Piz Graletsch 3.131 m, Chüealphorn 3.078 sowie Hoch Ducan 3.063 m. Zur Gemeinde Davos gehört außerdem sowohl das Dorf Wiesen als auch das Wiesener Viadukt der Rhätischen Bahn, ein Eisenbahnverkehrsunternehmen in der Schweiz. Dessen Streckennetz hauptsächlich in Graubünden und ein kleiner Teil in Italien besteht. Das Besondere an der Bahn ist das meterspurige Schmalspurnetz, welches über 384 km Länge verfügt. Die bekanntesten Strecken sind die Albula- und die Berninalinie, die im Juli 2008 beide ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen wurden.
Die Gemeinde Davos hat sich ebenso im Sport einen Namen gemacht, denn die ersten Rodelrennen wurden schon 1883 ausgetragen. 1906 fand die erste WM im Eislaufen der Frauen statt. Die größte Natureisbahn in Europa befindet sich im Zentrum von Davos, wo gleich daneben im Eisstadion Vaillant-Arena der Eishockey-Klub HC Davos seine Heimstätte hat. Der 1921 gegründete Klub war bereits 30 Mal Schweizer Meister. Zudem ist die Parsennbahn auf das Weißfluhjoch, die zweite Sportbahn in der Schweiz, die nur auf Sportler ausgerichtet ist. Ebenfalls im Ortszentrum befindet sich die Stadtpromenade, die beliebte Einkaufsstraße. Geprägt ist Davos durch seinen atypischen Flachdachstil, der ursprünglich aus der Zeit stammt, als die Sanatorien gebaut wurden. 1920 entstand der Waldfriedhof in Zusammenarbeit mit Rudolf Gaberei, Christian Issler und dem Architekten und Bildhauer E. F. Baumann, der das zyklopische Eingangstor schuf. Das Besondere des Friedhofs ist die Anordnung der Reihengräber in elliptischer Form. Die gesamte Anlage liegt in einem Lärchenhain und ist mit Trockenmauerwerk eingefriedet. Hier fand u. a. Ernst Ludwig Kirchner, einem deutschen Expressionisten seine letzte Ruhe. Seine Sammlungen von Werken sind im Kirchner Museum Davos zu bewundern.
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