Im Norden von Jenbach etwa 380 m über dem Tal der Inn erstreckt sich der Achensee, der größte See im österreichischen Bundesland Tirol. Mit seiner Wasseroberfläche von knapp 7 km², einer Länge von 9,4 und einer Breite von 1 km, begrenzt er mit dem Achental das Karwendelgebirge im Westen und die Brandenberger Alpen im Osten. Seine tiefste Stelle misst etwa 133 m. Das sogenannte „Tiroler Meer“, ist bekannt durch seine außerordentliche Wasserqualität, die nahezu Trinkwasserniveau erreicht. Entsprechend einem echten Gebirgssee ist die Wassertemperatur allerdings recht kühl und erwärmt sich höchstens bis zu 20 °C, aber dafür ist dem Achensee ein großer Reichtum an Fischen beschieden. Trotzdem sind die Orte am Achensee beliebte Ferienziele. Dazu gehört im Süden die Gemeinde Eben mit den Ferienorten Pertisau, Maurach und Buchau. Im Norden ist es die Gemeinde Achenkirch mit ihren Ortsteilen Achenseehof mit seinem Strandbad und Scholastika mit dem Hotel.
Die Achenseestraße führt entlang des Ostufers, durch zahlreiche Tunnel unterbrochen, von Achenkirch nach Maurach. Das Südufer mit Eben, Seespitz und Pertisau ist durch eine Nebenstraße erreichbar. Das westliche Ufer des Achensees ist nur auf einem Wanderweg zu begehen, der sich entlang der steilen Wände des Karwendelgebirges mit den Gipfeln von Seekarspitze und Seebergspitze erstreckt. Dabei überquert der Weg, der zum Aussichtspunkt Prälatenbucht führt, mehrere Kare sowie den Bach, der die Gaisalmklamm durchfließt. Das gesamte Achenseegebiet ist ein Paradies für Wanderer und Naturliebhaber, ganz speziell der Alpenpark Karwendel. Er ist der größte Naturpark in Österreich mit einer Gesamtfläche von 920 km², wobei 727 km² zu Österreich und der Rest zu Bayern gehören. Der Alpenpark ist somit einer der weitläufigsten natürlichen Landschaften in Mitteleuropa, der sich aus Schutz- und Landschaftsschutzgebieten zusammensetzt. Der Park umfasst etwa 101 Almen mit einer Futterfläche von ca. 10.000 ha, 350 Quellen sowie 1.305 verschiedene Pflanzen und 3.035 Tierarten. Außerdem sind hier die meisten Steinadler der Alpen beheimatet.
Im Achenseegebiet nördlich von Steinberg am Rofan nahe dem 2.195 m hohen Guffert, einem Kalkstock der Brandenberger Alpen, entdeckten Wanderer im Jahr 1957 eine Höhle, die sich nach Norden öffnet und als das „vorchristliche Quellheiligtum im Rofangebirge“ bekannt wurde. In diesem selten bewanderten Gebiet in einer Höhe von ca. 1.400 m befinden sich etruskische Schriftzeichen über einer Quelle in die Höhlenwände eingemeißelt. Die Zeichen verteilen sich über sieben Zeilen, die jedoch jeweils in einer anderen Zeit hinzugefügt wurden. Die Schriftzeichen wurden erforscht und auf eine Zeit von ca. 400 v. Chr. datiert.
Die Attraktionen am Achensee überhaupt sind sowohl die Dampfschifffahrt als auch die Schmalspur-Zahnradbahn, die den Tourismus erst möglich machten. Begonnen hat dies im Jahr 1887, als der Aufschwung des Fremdenverkehrs durch den Ausbau der Unterinntalbahn schon Früchte trug. Um dem Kloster St. Georgenberg-Fiecht bei Schwaz, zudem Achensee und Achental gehörte, finanziell auf die Sprünge zu helfen, wurde das Dampfschiff St. Josef auf dem See in den Dienst gestellt. Zur gleichen Zeit begann der Bau der Achenseebahn. Die 7 km lange Schmalspurstrecke von Jenbach zum Seespitz wurde 1889 eröffnet. Noch immer, wie vor 120 Jahren, werden Schiffe und Lok mit Dampf betrieben, um den Besuchern die besten Ausblicke am und über den Achensee zu bieten.
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