Quelle: pixelio.de Fotograf: Biggi
Die Kirche Santa Maria della Salute nimmt einen der prominentesten Plätze Venedigs für sich in Anspruch. Direkt am "Bacino", am Beginn des Canale Grande und gegenüber von der Piazza San Marco und dem Dogenpalast gelegen, bestimmt die Kirche das Stadtbild seit Mitte des 17. Jahrhunderts entscheidend mit und ist auf unzähligen Veduten zu sehen. Zwischen dem Beschluss, die Kirche zu bauen und ihrer Einweihung vergingen fast 60 Jahre und – wie so oft in Venedig – ist der Bau eng mit einer entscheidenden Periode in der Stadtgeschichte verknüpft.
Man schrieb das Jahr 1629, als wieder einmal der schwarze Tod die Lagunenstadt heimsuchte. Diesmal wütete die Pest so lange, bis sie gleich ein Drittel der Bevölkerung dahingerafft hatte. Der damalige Doge Nicolò Contarini wusste sich gegen Ende des Jahres 1630 nicht mehr anders zu helfen, als der Madonna eine neue Kirche zu versprechen, damit die Pest endlich beendet wurde. Die Muttergottes erhörte ihn offenbar, jedenfalls war die Pest nicht lange danach vorüber. Nun galt es, ein geeignetes Grundstück für die neue Kirche zu finden. Das wurde an exponierter Stelle ausgemacht. Schon lange waren die schäbigen Wohnbauten und die alte Zollstation hier, gegenüber von Venedigs "guter Stube", dem Markusplatz, dem Dogen ein Dorn im Auge gewesen. Nun war der Anlass gekommen, das alles abzureißen und stattdessen einen Prunkbau zu errichten. Schnell wurde ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben, den der damals 33 Jahre alte Baldassare Longhena für sich entscheiden konnte. Er sollte fortan sein ganzes Leben diesem Bau weihen und doch die Fertigstellung nicht mehr erleben. Longhena war bereits fünf Jahre tot, als Santa Maria della Salute 1687 eingeweiht wurde.
Die Pläne des jungen Architekten waren revolutionär und hoben sich von dem ab, wie sonst zu dieser Zeit gebaut wurde. Um sie realisieren zu können, hatte Longhena enorme technische Probleme zu bewältigen. Es gibt unterschiedliche Angaben darüber, auf wie vielen Holzpfählen Santa Maria della Salute ruht. Einig sind sich die Quellen aber darin, dass es definitiv mehr als eine Million Eichenpfähle von je vier Meter Länge sind, die die gewaltige Last der Kirche tragen. Um sie nicht schwerer als nötig zu machen, ließ Longhena die Kuppel aus zweischaligem Holz bauen und anschließend verputzen. So imposant das Bauwerk sich von außen darbietet, so schlicht ist die Innenausstattung. Santa Maria della Salute wirkt auf den ersten Blick relativ nüchtern im Vergleich zu vielen anderen Kirchen - darauf sollte man bei einem Besuch vorbereitet sein. Hier kommt es – gewollt – weniger auf die Ausschmückung mit Farben und Bildern als vielmehr auf die Wirkung des natürlichen Lichts an.
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