Insel Burano

Insel Burano
Quelle: pixelio.de        Fotograf: Hanni Flicker

Was das Glas für Murano ist, das sind für Burano die Spitzen. Hier werden einige der luxuriösesten Spitzen der Welt von Hand gefertigt. Aber Vorsicht – was in den vielen kleinen Souvenirläden ausliegt, das hat weniger mit der Fingerfertigkeit der Frauen von Burano zu tun als vielmehr mit der Spitzfindigkeit der Händler. Die preiswerten Spitzen stammen fast alle aus Fernost; die Originalspitzen von Burano sind dagegen selten und sehr, sehr teuer.

Burano ist deutlich kleiner als Murano, die Insel hat knapp 5.000 Einwohner. Zwar kommen auch hier mit jedem Boot die Touristen an, doch es sind insgesamt weniger als auf Murano. Burano ist deshalb ein Supertipp für alle, die zwischendurch mal eine Verschnaufpause von den Menschenmassen in Bella Venezia brauchen. Allein die Fahrt durch die Lagune ist schon ein Genuss. Auf Burano angekommen, wird dann schnell klar, warum diese Insel so überdurchschnittlich viele Maler und Fotografen anzieht. Früher waren hier fast alle Männer Fischer, die Frauen fertigten Spitze. Das Leben war nicht arm, aber auch weit davon entfernt, reich zu sein. So schmiegen sich die schmalen Häuser der Fischer eins wie das andere eng aneinander. Eins wie das andere? Das mag für die Bauweise gelten, aber nicht für die Farben. Jedes Haus hebt sich durch seine Farbe von den Nachbarn links und rechts ab. Das schafft eine ganz eigene, pittoreske Atmosphäre und gilt doppelt, wenn die Farbenpracht sich auch noch im Wasser spiegelt. Also, auf keinen Fall die Kamera vergessen!

Insel Burano
Quelle: pixelio.de        Fotograf: Hanni Flicker

Die Spitzenklöpplerinnen und Spitzenstickerinnen von Burano wären Mitte des 19. Jahrhunderts fast in Vergessenheit geraten. Damals machten ihnen die neuen Techniken, die "dank" der industriellen Revolution von Maschinen realisiert wurden, schwer zu schaffen. Ihre handwerkliche Kunst lohnte sich bald nicht mehr und immer weniger Frauen erlernten sie. Es soll schließlich tatsächlich so weit gewesen sein, dass nur noch eine einzige alte Frau jene Geheimnisse der Spitzenfertigung kannte, die vorher von Generation zu Generation weitergereicht worden waren. Vornehme Damen der italienischen Gesellschaft zogen daraufhin die Notbremse und gründeten 1872 die Stick- und Spitzenschule "Scuola di Merletti". Sie wurde von der damals vornehmsten aller vornehmen Italienerinnen – von Königin Margherita höchstpersönlich – gefördert und natürlich auf Burano angesiedelt. Dort kann man sie bis auf den heutigen Tag besuchen.

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