Venedig wurde auf über 100 Inseln erbaut und es wird von 150 Kanälen durchzogen. Da kann es nicht verwundern, dass diese Stadt unglaublich viele Brücken hat. 400 Stück sollen es sein; wer die wirklich mal nachgezählt hat, ist allerdings unbekannt. Klar ist aber, welche dieser vielen Überwegungen die berühmteste ist. Die Rede ist von der Rialtobrücke, die eindrucksvoll den Canale Grande überspannt und damit die Quartiere San Marco und San Polo verbindet.
Warum die Rialtobrücke zu einem der meist fotografierten Motive Venedigs geworden ist, hat viele Gründe. Einer liegt sicher in der einstigen Bedeutung des Bauwerks. Als sie entstand, war sie die erste Brücke, die den Canale Grande überspannte und es so Venezianern erlaubte, trockenen Fußes von einem Stadtteil zum anderen zu gelangen. Zum anderen schlug hier am Rialto über Jahrhunderte hinweg das ökonomische Herz der Republik. Hier standen die großen Handelshäuser, hier hatten die einflussreichen Banken ihre Paläste. Hier wurden auch die luxuriösen Waren gelöscht, die aus aller Herren Länder in Venedig anlangten und dann nach ganz Europa weiterverkauft wurden. Die Architektur der Brücke erlaubte es den Schiffen, gefahrlos unter ihr hindurchzufahren. Ist die Rialtobrücke schön? Das ist sicher Geschmackssache. Ihr Architekt Antonio de Ponte hat sich mit seinem Entwurf immerhin gegen Mitbewerber mit so wohlklingenden Namen wie Palladio und Michelangelo durchgesetzt, als es darum ging, im späten 16. Jahrhundert die morsche Vorgängerbrücke aus Holz zu ersetzen. Vielleicht wären ihre Brücken ästhetischer und besser proportioniert gewesen – Antonios Entwurf aber bekam den Zuschlag, weil er eine stabile und praktische Brücke versprach.
Heute schlägt hier weniger das ökonomische als vielmehr das touristische Herz Venedigs. Die Lagunenstadt besuchen und die Rialtobrücke nicht gesehen haben? Das geht ja gar nicht! Also drängen und schieben sich hier Tag für Tag Massen von Menschen über die Stufen, fotografieren sich gegenseitig und kaufen Souvenirs in den kleinen Läden, die sich auf beiden Seiten der Brücke angesiedelt haben. Für junge Reisende ist die unmittelbare Umgebung der Brücke – vor allem auf der Seite San Marco – ein beliebter Treffpunkt, wenn man jemanden kennenlernen möchte. Wer sich für die venezianische Kochkunst interessiert, der kann von hier aus zum Markt in San Polo rüberschauen und lässt sich vielleicht zu einem Bummel inspirieren. Auch, wenn die eigene Küche ein paar tausend Kilometer weit entfernt sein sollte – der Markt ist einfach ein Erlebnis. Hier gibt es immer frischen Fisch, Fleisch. Obst, Gemüse und Kräuter und das alles in einer Qualität, die keinen Vergleich zu scheuen braucht.
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