Die Piazza San Marco – auf Deutsch der Markusplatz - ist der größte Platz in Venedig. Das Gewirr der Gassen und Gässchen öffnet sich in Venedig regelmäßig auf einen Platz und nimmt der Stadt dadurch ihren manchmal etwas klaustrophobischen Charakter. Nirgends aber geschieht das so großartig und so majestätisch wie beim Betreten des Markusplatzes. Wer aus einer kleinen, engen "Calle" auf ihn einbiegt, dem kann schon mal der Atem stocken. Dabei beruht die Wirkung der Piazza streng genommen auf einer optischen Täuschung und sie ist bei weitem nicht so groß, wie sie erscheint. Es geht schon mal damit los, dass der Platz wie ein Rechteck erscheint, tatsächlich aber eine Trapezform hat. Wer vom gegenüberliegenden Ende auf die Basilica San Marco schaut, der wird meinen, auf einem riesigen Platz zu stehen – in Wahrheit ist die genial angelegte Piazza gerade mal 175 Meter lang. Links und rechts wird der Markusplatz eingerahmt von Gebäuden, in denen einst die Procuratoren der Basilika gewohnt haben. Heute befinden sich dort überwiegend Geschäfte und Cafés mit einem sehr hohen Preisniveau. Das berühmteste Café ist das "Caffé Florian", das als ältestes Kaffeehaus Europas gilt. Es wurde im November 1720 unter den Arkaden am Markusplatz eröffnet und befindet sich seitdem ununterbrochen am selben Platz. Müßig zu sagen, dass über die Jahrhunderte viele berühmte Geister hier eingekehrt sind. Einer der bekanntesten Deutschen, die hier gern mal verweilten, trägt den Namen Johann Wolfgang von Goethe.
Man benötigt leider ein bisschen Kleingeld, um es ihm heutzutage gleichtun zu können. Die Preise an der Piazza sind wirklich happig. Aber man muss dort ja nicht unbedingt essen und trinken. Es reicht, sich einfach zu zeigen, Teil jener Besucherschar zu sein, die aus allen Teilen der Welt anreist, um diesen Platz, diese Stadt zu genießen. Für junge Leute ist der Markusplatz eine Art inoffizieller Kontaktbörse, wo man schnell miteinander ins Gespräch kommt und sich auch mal für den Abend verabredet. Wenn die Steine sprechen könnten, dann würden sie verraten, dass der Platz diese Funktion früher für die Venezianer selbst hatte. Hier hat sich schon manches amouröse Abenteuer angebahnt – in der Vergangenheit allerdings überwiegend im Schutz der Masken, während der berühmten Karnevals. Doch zurück zum Platz selbst. Wer sich die Lage Venedigs und das Gewirr seiner Gassen, Brücken und Plätze wirklich lebendig vor Augen führen möchte, der kann das vom Campanile aus am besten tun. Dieser Glockenturm befindet sich auf dem Markusplatz und man kann mit einem Fahrstuhl bis zur Spitze hochfahren. Die Aussicht ist absolut lohnenswert.
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