Hundertwasserhaus in Wien
Quelle: pixelio.de Fotograf: Strowa
Ganz in der Nähe von der Hetzgasse liegt das Hundertwasserhaus und es befindet sich konkret in der Weißgerbergstr. Nummer 13. Es zählt zu jenen Sehenswürdigkeiten Wiens, die neben Schönbrunn und der Hofburg am meisten besucht werden. Im Grunde ist das Hundertwasserhaus gleichzeitig ein Wohnhaus, in welchem sich insgesamt 52 Parteien befinden. Allerdings fühlt man sich als Einwohner im Hundertwasserhaus nicht wirklich wie ein normaler Wiener Bürger, sondern eher wie ein Vogel, ausgestellt in einem goldenen Käfig. Hauptsächlich ist das Hundertwasserhaus durch seine drei Hauptmerkmale bekannt.
Zuallererst besticht es durch seinen bunten Fassadenreichtum. Das Erste, das einem Beobachter von außen auffällt, ist, dass jede Wohnung ihre eigene Farbe hat. So weiß jeder ganz genau, wie groß oder wie klein die Wohnungen sind und wie ihre Grenzen verlaufen. Man erkennt sofort, dass es sehr viele Maisonetten gibt. Unter einer Maisonette versteht man eine Wohnung, die sich über mehrere Etagen, meistens sind es zwei, erstreckt.
Das zweite Merkmal vom Hundertwasserhaus ist, dass das Motto des Meisters lautete, dass gerade Linien gottlos wären. Gegen alle Dinge, die linear oder eben waren, hatte Hundertwasser eine große Abneigung. Er machte nicht einmal vor dem Platz des Hauses halt und gestaltete diesen schief liegend. Der Grund seiner These war, dass man in der ursprünglichen Schöpfung ebenfalls keine geraden und ebenen Linien finden kann und schon gar nicht welche, die im exakten Winkel zueinanderstehen. Seiner Meinung nach ist es immer der Mensch, der alles in Formen presst und nichts an seinem Platz lässt, wie es eigentlich sein soll und es folglich an seiner eigenen, reinen Schönheit verliert. Rund um das Hundertwasserhaus gibt es Zierbänder, welche das Haus ähnlich wie ein Strauß voller Blumen zusammenhalten, doch auch diese sind nicht linear. Ganz speziell ist auch der Brunnen, welcher mit den unterschiedlichen Tierkreiszeichen durch willkürlich angelegte Fliesen mit Signatur des Handwerkers gestaltet ist. Es war übrigens volle Absicht von Hundertwasser, dass er beim Bau seines Werkes auf die alte Bauweise mit reinem Ziegeln zurückgriff.
Zum Dritten ist das Hundertwasserhaus einzigartig in seiner Dachgestaltung. Sieht man genauer hin, so kann man erkennen, dass das Dach nicht eine Einheit, sondern eine abwechselnde Dachterrassenlandschaft ist. Dabei hat sich Hundertwasser an den Gärten der Semiramis orientiert. Immer wieder musste sich Hundertwasser gegen böse Zungen und Kritiker durchsetzen, welche behaupteten, dass er keinen eigenen, reinen Baustil hatte, sondern sich nur an den unterschiedlichen Epochen der Geschichte orientierte und diese kopierte.
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