Es gibt viel zu sehen und viel zu erzählen über die Bretagne, doch es würde kaum jemand daran denken, dass auch kleine Gemeinden, durchaus erwähnenswert sind, da sie weit über ihre Grenzen hinaus bekannt sind. Dazu gehören zwei nebeneinanderliegende Städtchen im Département Finistère südlich von Quimper, das 35 km entfernte Pont-Aven, was durch den Maler Gauguin, und das 40 km entfernte Riec-sur-Bélon, durch seine berühmten Austern, sozusagen Weltruhm erlangten.
Der Ort gehört zur Cornouaille, einer historischen Landschaft des Finistère, welche zu Zeiten des Mittelalters ein Königreich war und später ein Teil des Herzogtums Bretagne. Die Gemeinde hat ca. 3.000 Einwohner und liegt direkt, wo der Fluss Aven in den Atlantik mündet. Es verwundert nicht, dass Künstler sich von der malerischen Umgebung haben inspirieren lassen.
Die sogenannte Schule von Pont-Aven, eine Bezeichnung für die Künstlerkolonie mit einer Gruppe französischer Maler, die sich ab 1886 um Paul Gauguin scharten, und hier in Pont-Aven und in Le Pouldu zeitweise lebten und malten. Die in der Zeit entstandenen Werke der Künstler sind dem Post-Impressionismus zuzuordnen und zeichnen sich besonders durch Einsatz reiner, leuchtender Farben aus. Diese Schule von Pont-Aven besticht durch die Weiterentwicklung vom Impressionismus in Richtung des Sythetismus. Um das Jahr 1888 malte auch der Künstler Paul Sérusier hier unter dem Einfluss von Paul Gauguin.
Das Kunstmuseum "Musée de Pont-Aven / Pont-Aven Musée Paul Gauguin" wurde seinem berühmten Bewohner im bretonischen Dorf Pont-Aven, zur Ehre gereicht, obwohl er nur kurze Zeit in der Bretagne lebte. Die Zeit in der Bretagne beschrieb der vielseitige Künstler, der u.a. Degas und van Gogh gut kannte, als eine seiner besten schöpferischen Phasen seiner Malerkunst. Das Museum soll weiter ausgebaut werden.
Im Südosten vom Département Finistère und ca. 5 km von der Hafenstadt Pont-Aven, liegt das eher unscheinbare Dorf Riec-sur-Bélon, was jedoch internationalen Bekanntheitsgrad, durch die Austernzucht, erlangte. Seinen Namen bekam die Gemeinde von bretonischen Heiligen Riok im 6. Jahrhundert. Auf einer Strecke über 5 km werden hier im Fluss Belon die Austern auf eine besondere Art kultiviert. Da Ebbe und Flut weit in den Fluss hineinreichen, liegen die auf dem Flussgrund ausgelegten Körbe, wo die Austern ihr Dasein fristen, sozusagen trocken, wenn das Wasser abgelaufen ist.
So weit das Auge reiht sich ein Korb voller Austern nach dem anderen. Auch, wenn die Fläche für die Austernzucht, ca. 25 ha, relativ klein geraten ist, so erwirtschaften die Unternehmen, die hier die Aufzucht übernommen haben eine Menge, die auf ca. 5.000 t jährlich geschätzt wird, eben eine sehr lukrative Unternehmung. Denn die "Bélon-Austern" sind nicht nur wegen ihres besonderen Aromas, das durch das sehr mit Nährstoffen angereicherte Wasser des Flusses zustande kommt, berühmt, sondern sie sind auch sehr kostenintensiv.
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