Die kleine Gemeinde im Département Finistère liegt 17 km nördlich von Quimper und 10 km östlich von Douarnenez. Die ca. 800 Einwohner leben auf einer Fläche von 8,08 km². Locronan, bretonisch Lokorn, erhielt seinen Namen durch Saint Ronan, einem Heiligen der Bretagne, der im 7. Jahrhundert nach Frankreich kam und im Wald bei Locronan in Einsiedelei lebte und den Bewohnern das Weben beigebracht haben soll. Die Herstellung von hochwertigem Segeltuch brachte die Menschen in Locronan im Mittelalter zu großem Wohlstand. Heute lebt Locronan hauptsächlich vom Tourismus, denn die Gemeinde ist ein beliebtes Ausflugsziel im Sommer wie Winter.
Bereits im 5. Jahrhundert v. Chr., als keltische Stämme in der Bretagne lebten, fängt die Geschichte von Locronan an, reicht also noch über tausend Jahre weiter zurück. Die Kelten waren auf Entdeckung der unbekannten, westlichen Territorien und gelangen so bis zu dieser Küste, die ihnen wie das Ende der Welt vorkommen mussten. Genau an diesem Ort, angesichts der Unermesslichkeit des Ozeans, zwischen zwei Bergen, bauten sie "Nemeton", einen Tempel unter dem Gewölbe des Himmels. Nur noch wenige wissen über die Existenz des Nemetons aus alter Zeit. Der Nemeton von Locronan ist der Einzige in Europa, über den es im Land Aufzeichnungen gibt. Er ist ein großes Viereck mit einem Umfang von 12 km, der zwölf bemerkenswerte Punkte enthält, die die zwölf Monate des keltischen Jahres repräsentieren. Das christlich gefeierte Fest "Grande Tremonie de Locronan", dringt mitten in dieses alte keltische Ritual ein, indem die Einwohner von Locronan alle 6 Jahre den heiligen, von zwölf Stationen abgesteckten, Ort die zwölf Monate des keltischen Jahres, ablaufen.
Das mittelalterliche Dorf, wie es im Grunde heute noch ist, ist von alten Bauwerken geprägt, die Kirche sowie die aus dem 16. bis 18. Jahrhundert stammenden Granithäuser bilden den Ortskern, wobei viele der Häuser zu Läden ausgebaut sind. Eine einmalige Kulisse, die Roman Polanski dazu inspirierte seinen Film "Tessa" hier zu drehen. Beherrscht wird der Platz jedoch, von der Kirche Saint-Ronan mit ihrem massiven Glockenturm, die zwischen 1420 und 1480 von Anne de Bretagne gebaut wurde, die den Heiligen verehrte. Nach der Legende starb Ronan in der Nähe von Saint-Brieuc, wo sein Leichnam auf einen Ochsenkarren geladen wurde. Der Karren wurde von Tieren gezogen, doch die Willenskraft des Heiligen lenkte sie bis ins heutige Locronan, wo er seine letzte Ruhe fand. Seine Grabkapelle "Chapelle du Pénity", wurde dann im 16. Jahrhundert an die Kirche angebaut.
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