Das Gelände, auf dem sich heute ein eindrucksvolles Museum etabliert hat, enthält bereits eine recht lebhafte Geschichte. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde dieses Gebiet erstmalig als Garten der Königin Margarete von Valois erwähnt, welches sich nach deren Tod in verschiedene Parzellen aufgeteilt wurde, um mehrere Stadthäuser und den Hafen Grenouillière zu errichten. Im 19. Jahrhundert entstand auf der gesamten Fläche eine große Kaserne, welches sich etliche Jahre später in den Sitz des Rechnungshofes und des Staatsrates aufteile. Während der Auseinandersetzung mit der Pariser Kommune fielen diese Häuser den Flammen zum Opfer.
Die Eisenbahngesellschaft bekam vom Staat dieses Gelände, um auf ihm den Bahnhof Gare d’Orsay als Endbahnhof zu errichten. Im Rahmen der 1900 stattfindenden Weltausstellung wurde der Bahnhof offiziell eingeweiht und galt zu seiner Zeit als einer der modernsten Bahnhöfe. In den nächsten Jahren wurde das Gelände rund um den Bahnhof zu einem internationalen Treffpunkt der Jugend und erlebte einen regen Menschenwechsel. Zu Beginn des Krieges wurde der Bahnhof geschlossen, da er für die wesentlich länger gewordenen Züge nicht mehr ausreichend war. Nach dem Krieg wurde zunächst nur das Hotel auf dem Gelände genutzt, bevor das gesamte Gelände die Kulisse für zahlreiche Filme bildete.
Anfang der 1970er Jahre wurde jedoch auch das Hotel geschlossen, sodass man über die Vergabe des Geländes nachdachte, zeitweise war auch der Abriss der gesamten Gebäude im Gespräch, um einen riesigen Hotelkomplex entstehen zu lassen. Doch als das Interesse für Bauten aus dem 19. Jahrhundert größer wurde, konnte das Gelände mit dem Bahnhof unter Denkmalschutz gestellt werden. Nun kamen einigen Stadtverordneten auf die Idee eines Museums vor allem auch für die nicht so ganz berühmten Künstler. Im Jahre 1977 wurde dann durch den damaligen Präsidenten Valéry Giscard d’Estaing der Ausbau zu einem monumentalen Museum beschlossen.
Der nachfolgende französische Präsident Francoise Mitterand hatte im Jahre 1986 die Ehre, diesen Gebäudekomplex einzuweihen und seiner Bestimmung zu übergeben. Bereits Anfang 2001 mussten die ersten Reparaturarbeiten vorgenommen werden, welche erst zwei Jahre später abgeschlossen waren. Auf zwei großen Etagen entstanden sowohl die verschiedenen Skulpturen als auch Zeugen der bisherigen Baukunst inklusive Möbel, denn es war schließlich genügend Platz vorhanden, um alles in den großen Hallen unterzubringen. Vor allem im zweiten Stock wurden aus Gründen der Statik fast ausschließlich Gemälde, aber auch verschiedene Werke der Literatur ausgestellt. Sowohl die jüngere als auch die ältere Generation harmonieren in diesen Gebäuden bestens.
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