Montparnasse – der Name allein birgt etwas Geheimnisvolles in sich, wobei doch fast jeder Tourist weiß, dass hier in den frühen Zeiten des 20. Jahrhunderts eines der meistbesuchten Künstlerviertel von Paris ihren Platz hatte. Dabei konnte Montparnasse eigentlich erst um 1760 entstehen, als von den Stadtverantwortlichen ein großer Boulevard entstehen sollte, wodurch die Einebnung der Hügelkuppe notwendig wurde. Bis dahin beherbergte dieser Hügel viele Studenten, die alle möglichen Gedichte zitierten. Um 1910 herum weilten namhafte Künstler wie Picasso, Matisse und Amadeo Modigliani fast täglich auf diesem geschichtsträchtigen Boulevard. Der bis dahin beliebteste Treffpunkt der Künstler war das Café La Rotonde, welches auch heute noch ein magischer Anziehungspunkt ist.
Nach dem Ersten Weltkrieg versuchten sich viele Künstler in den zahlreichen Cafés und Bars, am Leben zu halten. Sie besetzten für ein paar Franc einen ganzen Tisch und durften nicht gestört werden, auch wenn sie schliefen. Konnten sie einmal nicht bezahlen, ließen sie einfach ein Bild beim Wirt, bis sie die Rechnung beglichen hatten. Daher hoffen auch noch heute viele Museen, einige dieser mittlerweile sehr wertvollen Bilder zu erwerben und ausstellen zu dürfen, denn viele dieser Bilder wurden von wahren Künstlern gezeichnet und durften offiziell nicht veröffentlicht werden.
Die Zeit zwischen den Kriegen war vor allem für die Künstler sehr hart, und so manches spätere Kunstwerk wechselte damals für ein paar Franc den Besitzer. Doch das Leben auf dem Hügel hatte bald wieder das gewohnte Bild von Trubel, Freude und Kunst. Hier kamen auch viele Straßenmusiker zusammen und gaben sehr oft gemeinsam ihr Repertoire den Besuchern zum Besten, und hatten für den kommenden Tag schon ihr Essen verdient. Die Rue de la Gaîté war eine der belebtesten Straßen mit Bars, Revue-Theatern und Nachtclubs, in denen sich während der deutschen Besetzung überwiegend Soldaten amüsierten. Viele Künstler, welche jüdischer Herkunft waren, wurden entweder ermordet oder in eines der Konzentrationslager verschleppt und nie wieder gesehen.
Heutzutage sind zwar immer noch einige junge Künstler in den Cafés zu sehen und zu hören, denn einige Künstler sind auch Dichter und Sänger und verdienen sich ein paar Euros von den zahlreichen Zuschauern, welche dieses berühmte Stadtviertel ständig besuchen. Einige dieser damals bekannten Cafés existieren auch heute noch und sind teilweise 24 Stunden rund um die Uhr geöffnet. Sehenswert sind das Observatorium und das kleinste Theater der Welt.
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