Dieses Museum erinnert von außen noch an die glorreichen Jahrzehnte des 18. Jahrhunderts, als hier die Könige und andere hochrangige Vertreter der damaligen Staatsform einkehrten und Feste veranstalteten. Im Jahre 1732 wurde das Gebäude als Hotel für den Finanzexperten Abraham Peyrenc de Moras errichtet und diente ihm die restlichen Monate seines Lebens als Domizil. Gut zwanzig Jahre später ging dieses Hotel als Residenz in den Besitz des Duc de Birons und gleichzeitigem Marechal de France über, welcher sehr gerne Jagdgesellschaften um sich hatte und dort so manch rauschendes Fest feierte.
Ab dem Jahre 1904 wurde der Palast Unterkunft für zahlreiche Künstler, darunter auch Auguste Rodin, welcher es sich zu einer Lebensaufgabe neben seiner Malerei gemacht hatte, solche Paläste vor dem Abriss zu retten, denn sie waren Zeitzeugen der glanzvollen Epoche der Renaissance. Auguste Rodin brauchte volle sieben Jahre, um die Pariser Obrigkeit davon zu überzeugen, dass an dieser Stelle keine Stadtwohnungen entstehen durften. Als im Jahre 1916 die Regierung endlich nachgab und Monsieur Rodin diesen Palast feierlich übergab, wusste zu diesem Zeitpunkt noch niemand, wie krank Rodin im Laufe der Zeit wirklich geworden ist. Sein langjähriger Sekretär Rainer Maria Rilke übernahm ab diesem Zeitpunkt sämtliche Korrespondenz.
Einige Tage vor seinem Tod konnte Auguste Rodin noch miterleben, wie der größte Teil seiner Kunstwerke und seiner Korrespondenzen ihren Platz im Hotel Biron fanden. Nach und nach kamen auch die Werke anderer Künstler in dem zu einem Museum umfunktionierten Hotel unter, darunter auch die Werke seiner langjährigen Lebensgefährtin Camille Claudel. Diese sorgte wiederum dafür, dass auch die bislang geheim gehaltene Privatsammlung von Auguste Rodin, darunter auch einige bislang noch nicht veröffentlichten Werke seines langjährigen Freundes Vincent van Gogh, ihren besonderen Platz im jetzigen Museum fanden.
Erst im Jahre 1960 ließ es sich der französische Staatspräsident Charles de Gaulle nicht nehmen, zu Ehren des Künstlers Auguste Rodin das bisherige Museum Biron in das Museum Rodin umzubenennen. Diese Urkunde befindet sich auch im Eingangsbereich des Museums. Heute stehen mittlerweile über 6.000 Statuen in sämtlichen Zimmern, unter ihnen auch noch das wertvollste Werk Rodins "Der Denker", was auch noch zu Lebzeiten Rodins immer der Mittelpunkt seines Lebens war. Eine weitere absolut wertvolle, weil unvollendete, Rarität, welches höchstpersönlich von der französischen Regierung in Auftrag gegeben wurde, ist das Denkmal für Victor Hugo, welches ursprünglich seinen Platz im Pantheon finden sollte. Doch auf Bitten der Tochter von Victor Hugo und des Enkels Auguste Rodins fand es hier seinen Ehrenplatz.
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