Das Van-Gogh-Museum befindet sich in der direkten Nachbarschaft des Rijkmuseum und des Stedelijk-Museums-Amsterdam. Die täglichen Öffnungszeiten sind von 10 bis 18 Uhr, an Freitagen bis 22 Uhr. Am 1. Januar ist geschlossen. Die dauernde Ausstellung umfasst 200 Bilder von Vincent van Gogh sowie eine Anzahl seiner persönlichen Briefe, die ein hohes literarisches Kreativitätsniveau widerspiegeln – wie auch immer, tatsächlich als Poesie oder Fiktion geplante Werke gibt es von ihm nicht. Der Maler, der von 1853 bis 1890 lebte, entschloss sich erst zehn Jahre vor seinem Tod, sich autodidaktisch in der Malerei zu schulen. Zu diesem Zweck orientierte er sich an der Malkunst, die in seiner Gegenwart dem interessierten Kunstliebhaber an Beispielen zur Verfügung stand – und nahm sich diese für seine eigenen Bilder zur Grundlage und Vorbild, imitierte bzw. entwickelte diese weiter.
So zitierte, veränderte, variierte Van Gogh etwa Bilder von Rembrandt (1606 – 1669) oder Frans Hals (1508 – 1585), aber auch Arbeiten von Künstlern, welche in seinem Jahrhundert lebten und ausstellten. Dies erklärt, warum das Van-Gogh-Museum nicht etwa nur Arbeiten des Malers selbst zur Ausstellung bringt, sondern auch noch anderer wie z. B. Bernard, Baughton, Breton, Von Stuck, van Dongen, Toulouse-Lautrec, Seurat, Signac, Redon, Pissarro, Puvis de Chavannes, Monet, Mauve, Millet, Manet, Jongkind, Gaugin, Daubigny u. v. m.
Van Gogh litt Zeit seines Lebens unter einer nicht weiter geklärten Verhaltensstörung, die ihn – vergleichbar etwa mit dem Prinzip des Manisch-Depressiven – monatelang in Angst, Depression und Untätigkeit leben ließ, aber dann wiederum unvermittelt in Phasen eindringlichster und ergiebigster Kreativität versetzte (so schaffte er es z. B. einmal, in 70 Tagen 80 teilweise heute noch sehr bekannte Bilder zu malen.) Diesen Schaffensperioden von stets einigen Monaten Dauer ist es zu verdanken, dass er es innerhalb seines letzten Lebensjahrzehnts schaffte, 864 Gemälde und mehr als 1.000 Zeichnungen zu erstellen – mit seinem Werk, das dem Postimpressionismus zugeordnet wird, vermochte es Van Gogh wiederum, nachfolgende Künstlergenerationen entscheidend in ihrem Stil zu beeinflussen und zu steuern.
Nach seinem Tod (es war entsprechend seiner Veranlagung ein Selbstmord) erhielt sein Bruder Theo die Bilder; dieser überlebte ihn nur um ein halbes Jahr. Im Jahr 1925 erbte dessen Sohn diese Sammlung, der 1960 die Vincent-Van-Gogh-Stiftung gründete, welcher er die Sammlung übergab – bis ins Jahr 1973 lagerte diese dann (als Dauerausstellung) im Stedelijk-Museum-Amsterdam, bevor schließlich das Van-Gogh-Museum öffnete. Dies besteht aus zwei Gebäuden, eines, welches seit dem Gründungsjahr besteht und die Dauerausstellung beinhaltet, und ein anderes, welches im Jahre 1999 durch einen japanischen Architekten für regelmäßige Ergänzungsausstellungen konzipiert wurde. Jeden ersten Sonntag um 14.00 Uhr wird für interessierte Besucher eine Vorlesungsstunde gehalten, die den gegenwärtigen Stand der Van-Gogh-Forschung reflektierend darstellt. Auch enthält das Museum eine Bibliothek mit weiterem Forschungsmaterial.
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