Gracht in Amsterdam
Quelle: pixelio.de Fotograf: schubalu
Negen Straatjes – neun Straßen formen in der Innenstadt gewissermaßen eine Sehenswürdigkeit der eigenen Art - eine stadtplanerische, sozusagen. Ein Wohnviertel mit eigener Bedeutung. Wie kam das? Der Historische Grachtengürtel wurde in Teilen im 17. Jahrhundert angelegt – und vier große Kanäle wurden mit einem Netz von Seitenstraßen verbunden. Es sind dies (teilweise direkt bezogen auf die Zünfte, die dort ansiedelten: die Hartenstraat, die Wolvenstraat, die Oude Spiegelstraat, der Wijde Heisteeg, die Runstraat, die Huidenstraat, die Berenstraat, die Restraat und der Gasthuismolensteeg. Spezialgeschäfte, Boutiquen, Cafés, Antikläden, Teestuben, Bars, Restaurants sind hier in einem malerischen Viertel anzutreffen: Deutliches Kennzeichen sind hier die fehlenden Supermärkte. Eingegrenzt ist dieses Gebiet nördlich durch die Raadhuisstraat und südlich durch die Leidsestraat.
Innerhalb genau dieses Viertels ist nicht nur die ruhige, urige und bedächtige, aber doch geschäftige Handels- und Gastlichkeitsatmosphäre bestimmend, es erfahren auch kulturelle Eckpunkte ihre eigene Attraktivität, die sich genau hier etabliert haben. Hauptsächlich zu nennen sind hier:
an der Huidenstraat:
das im Jahre 1975 gegründete Bibelmuseum, in einem Gebäude aus dem Jahre 1662 niedergelassen. Hier befindet sich die erste Bibel, die jemals in den Niederlanden gedruckt wurde: das Alte Testament in niederländischer Sprache, nämlich die Delftse Bijbel aus dem Jahre 1477. Es grenzt ein sogenannter Bibelgarten an – der nämlich alle Pflanzen enthält, welche im Alten Testament erwähnt werden: Beispiele sind Dattelpalme, Oleander, Feige, Judasbaum.
am Wijde Heisteeg:
das Niederländische Institut für Kriegsdokumentation, gegründet am 8. Mai 1945, im Besitz der Anne-Frank-Tagebücher.
an der Beerenstraat:
Das Felix-Meritis-Gebäude (1777 gegründet: die gleichnamige Gesellschaft). Das europäische Zentrum für Kultur, Kunst und Wissenschaft gründete internationale Projekte wie Gulliver Connect, The People Network, The Amsterdam-Maastricht Summer University und viele mehr.
am Gasthuismolensteeg:
das Brillenmuseum – jedem Besucher wird hier eine Zeitreise durch 700 Jahre geboten.
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