Anne Frank wurde 1929 als Tochter des jüdischen Frankfurter Geschäftsmanns Otto Frank geboren. Dieser war bereits 1933 mit seiner Familie nach Amsterdam geflüchtet. 1942 erhielten sie den Hinweis, dass die Polizei nach ihnen suchte, und versteckten sich im Hinterhaus der Prinsengracht 263 und 265, ihrer tatsächlichen Firmen- und Wohnanschrift. 1944 wurden sie gefunden und nach Auschwitz deportiert. Dort, nur wenige Wochen vor der Befreiung durch die US-Truppen, überlebte nur Otto Frank, während alle anderen Familienmitglieder an Krankheiten verstarben, so auch seine Tochter.
In der Zeit, in welcher sich die Familie im Hinterhaus verborgen hielt und nur durch Helfer mit lebensnotwendigen Dingen versorgt wurde, begann die Montessori-Schülerin Anne somit zwischen ihrem 13. und 15. Lebensjahr jenes Tagebuch zu führen, welches später durch Veröffentlichungen und Verfilmungen zu einem allgegenwärtigen Mahnmal gegen Diktaturen und Verfolgung wurde. Die Originaldokumente sind durch Otto Frank dem Niederländischen Staatlichen Institut für Kriegsdokumentation vererbt worden, 2009 wurde es durch die UNESCO zum Bestandteil des Weltdokumentenerbes erklärt.
Als die Familie in ihrem Versteck von der Ordnungspolizei abgeholt wurde, trafen die Beamten auch Miep Gies an. Gies war eine Angestellte von Otto Frank und hatte bei der Versorgung der versteckten Familie geholfen. Sie wurde nur deshalb nicht verhaftet, weil sie dem Kommissar versichern konnte, sie sei – wie dieser – ebenfalls österreichischstämmig. So konnte Gies das Tagebuch nach der Verhaftung in Sicherheit bringen und dem 1945 zurückkehrenden Vater aushändigen.
Dieses Tagebuch ist Hauptgegenstand der musealen Anlage, welche sich seit 1960 in der oben genannten authentischen Anschrift befindet. Auch sind einige persönliche Gegenstände (etwa: Fotos von Filmstars) Annes zu sehen, jedoch auch wechselnde Ausstellungen, die gegen Verletzungen gegen die Menschenwürde appellieren, insbesondere gegen alle Verbrechen, die aus dem kriminellen Denkmuster bzw. der entsprechenden Argumentationsfigur entstammen, die eine ethnische Volksgruppe würde sich in ihrem Wert von dem einer anderen unterscheiden.
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