Nicht von ungefähr kommt der Ruf Londons als eine der weltweit führenden Kunststädte zu sein. Das liegt unter anderem daran, dass sich die Kunstszene Londons äußerst breitgefächert präsentiert. Der Besucher findet Häuser, in welchen Hochkultur gepflegt wird, ebenso, wie Underground-Künstler, die in baufälligen Gebäuden oder Garagen wirken. Folgende Kunstgalerien bieten den Besuchern ganzjährig ein hochkarätiges Ausstellungsprogramm:
Bei der Estorick Collection handelt es sich um eine Galerie, die auch international für ihre Sammlung an moderner italienischer Kunst bekannt ist, zumal es sich um die einzige Sammlung mit dieser Ausrichtung in ganz Großbritannien handelt. Abgerundet wird das Angebot der Estorick Collection, die seit 1998 in Islington existiert, von einem Café und einer Bibliothek mit dem Schwerpunkt auf Kunst.
Die Estorick Collection geht zurück auf den US-amerikanischen Schriftsteller und Soziologen Eric Estorick, einem leidenschaftlichen Sammler italienischer Kunst, besonders fasziniert war er von futuristischen Skulpturen und Gemälden. Größtenteils entstand die Sammlung in den 1950er Jahren, die wichtigsten Werke erhielt die Tate 1966 als Dauerleihgabe.
Die Courtauld Gallery beherbergt eine der wichtigsten Kunstsammlungen in London, deren Bandbreite von alten Meistern über Impressionisten sowie Post-Impressionisten bis hin zu angewandter Kunst und Skulpturen reicht. Zu den berühmtesten Werken der Courtauld Gallery zählen Rubens "Abnahme vom Kreuz", Cranachs "Adam und Eva" sowie die "Heilige Dreifaltigkeit" von Botticelli.
Ausgestellt werden die Werke der Courtauld Gallery in einem Haus mit Geschichte, nämlich dem Somerset House. Die Wurzeln dieses Gebäudes reichen am nördlichen Ufer der Themse reichen zurück bis 1539. Das ursprüngliche Gebäude wurde jedoch 1775 abgerissen und durch einen repräsentativen Neubau ersetzt. Bis zu den 1970er Jahren hatten diverse staatliche Behörden hier ihren Sitz, bevor aus dem Sommerset House gegen Ende des 20. Jahrhunderts ein Zentrum für bildende Kunst wurde.
Tausende Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen, Fotos und anderen Darstellungen berühmter Personen aus der britischen Geschichte erwarten den Besucher in der National Portrait Gallery. Zu den bekanntesten Arbeiten der mehr als 1.400 Portraits, die ausgestellt werden, gehören die Bildnisse der Beatles, Queen Elizabeth II., William Shakespeare und Henry VIII. Ausgewählt wurden diese Portraits aufgrund des Bekanntheitsgrades des Portraitierten, während der Maler vernachlässigt wird.
Philip Henry Stanhope gründete die National Portrait Gallery im Jahr 1856. Beim ersten Gemälde im Bestand handelte es sich um das Chandos-Portrait, welches zu Beginn des 17. Jahrhunderts entstand und sehr wahrscheinlich William Shakespeare abbildet. In den heutigen Räumlichkeiten, die bereits zweimal erweitert wurden, ist die National Portrait Gallery seit 1896 beheimatet.
Auch konzeptionell hat sich das Haus stetig gewandelt. So wurden 1932 auch Fotos in die Sammlung aufgenommen und ab 1969 Bilder von noch lebenden Persönlichkeiten in die Sammlung integriert. In der National Portrait Gallery finden regelmäßig Sonderausstellungen sowie der Wettbewerb "P Portrait Prize" statt.
Museum Tate Modern | © www.london-travel-guide.de
Mit der Tate Modern wurde am 12. Mai 2000 in einem früheren Kraftwerk, der Bankside Power Station, am südlichen Themseufer die weltgrößte Sammlung moderner Kunst eröffnet. Gezeigt wird hier nahezu ausschließlich Kunst aus dem 20. Jahrhundert. Begründet wurde diese Sammlung von der Tate Gallery, die 1916 damit begonnen hat, auf dem internationalen Markt Objekte zeitgenössischer Künstler zu sammeln. Der größte Teil dieser rasch angewachsenen Sammlung befindet sich in der Tate Modern. Diese bildet zusammen mit der Tate Britain, der Tate Liverpool und der Tate St. Ives ein Galerie-Netzwerk.
Stilistisch wird in der Tate Modern die Zeitspanne von klassischer Moderne bis hin zur Gegenwart abgedeckt. Gezeigt werden jedoch nicht nur die Hauptströmungen wie Surrealismus oder Impressionismus, sondern auch avantgardistische Strömungen, etwa der Wiener Aktionismus. Zu den bekanntesten Künstlern, die hier ausgestellt werden, gehören Dali, Picasso, Andy Warhol und Beuys. Die Werke werden jedoch nicht in chronologischer Folge, sondern unter einem Motto zusammengefasst gezeigt.
Mit alljährlich rund 4,9 Millionen Besuchern zählt die National Gallery zu den meistbesuchten Museen der Welt. Die Sammlung von über 2.300 Werken präsentiert die Werke herausragender Maler aus Westeuropa vom Mittelalter bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts.
Die National Gallery geht zurück auf die Sammlung des Bankiers John Julius Anerstein, die 1824 vom britischen Staat aufgekauft wurde. Schenkungen und Förderer ließen die Sammlung rasch anwachsen, sodass diese bereits Ende der 1830er Jahre in einem Gebäude am Trafalgar Square untergebracht werden musste. Vertreten sind hier die wichtigsten Maler der europäischen Kunstgeschichte. Für die Besucher steht ein Audioguide zur Verfügung, der über 40 Werke im Rahmen einer etwa einstündigen Führung ausführlich erklärt.
Die Royal Academy of Arts wurde bereits anno 1768 gegründet und gilt deshalb als eine der ältesten Kunsteinrichtungen in Großbritannien. In der Dauerausstellung werden schwerpunktmäßig britische Kunstwerke gezeigt. Darüber hinaus bietet die Royal Academy of Arts alljährlich vier Wechselausstellungen mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten. Als besonderes Highlight gilt die Sommerausstellung, da hier üblicherweise ausgewählte Werke von aufstrebenden Akademikern und Künstlern präsentiert werden. Neben den Mitgliedern der Royal Academy of Arts können bei dieser Gelegenheit auch externe Künstler ihr Schaffen präsentieren. Diese müssen sich mit ihren Arbeiten jedoch vorab einer Jury stellen, welche die endgültige Auswahl für die Exponate der nächsten Ausstellung vornimmt.
Seit ihrer Eröffnung am 9. Juli 1968 gilt die Hayward Gallery als eines der größten Zentren für temporäre Kunstausstellungen in London. Die Hayward Gallery liegt direkt an der Themse nahe des Southbank Centres und zeigt bis zu vier verschiedene Ausstellungen pro Jahr.
Anders als bei den meisten Ausstellungshäusern in London ist der Eintritt in der Hayward Gallery nicht frei. Ein Grund dafür besteht darin, dass diese Galerie nicht im Besitz einer eigenen Dauerausstellung ist, die ganzjährig gezeigt werden könnte. Während in den ersten Jahren ihres Bestehens in der Hayward Gallery auch Künstler vergangener Epochen wie Edvard Munch oder Leonardo da Vinci gezeigt wurden, hat sich der Fokus in den vergangenen Jahren auf die zeitgenössische und moderne Kunst gerichtet.
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