Der Name Cemitéro dos Prazeres, zu deutsch Friedhof des Vergnügens, mag auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen. Doch dieser rührt daher, dass sich bis zum ersten Drittel des 19. Jahrhunderts auf diesem Gelände ein kleiner Park befand, der von der Lissabonner Bevölkerung zur Freizeitgestaltung genutzt wurde. Für die Besucher der Stadt lohnt sich der Bummel über den Friedhof jedoch allemal. Denn größtenteils liegen die Särge in kleinen, kunstvoll verzierten Häusern, während die Wege von tropischen Bäumen aus den einstigen Kolonien gesäumt werden. Zudem entdecken die Friedhofsbesucher so manches prächtige Mausoleum von reichen Bürgern der Stadt oder verschiedenen Persönlichkeiten, etwa des Schriftstellers Jorge de Senas.
Cemitério dos Prazeres: der Friedhof des Vergnügens
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Nachdem im Juni 1833 eine Cholera-Epidemie in Lissabon gewütet hatte, wurde der Cemitério errichtet. Der Grund: Angesichts tausender Toter durften aus hygienischen Gründen keine Begräbnisse mehr im Umfeld der religiösen Einrichtungen im Herzen der Stadt stattfinden. Zwei Jahre später wurde ein entsprechendes Gesetz erlassen, sodass landesweit öffentliche Friedhöfe entstanden.
Der Cemitério dos Prazeres befindet sich im aristokratisch und großbürgerlich geprägten Westen der Stadt. Dieses gehobene soziale Umfeld spiegelt auch die Gestaltung des Friedhofes wieder. Die sogenannten Begräbnisvillen, also die kleinen Häuser, in welchen die Särge aufbewahrt werden, sind angeordnet wie eine kleine Stadt mit Straßen und Alleen. In einigen Teilen des Cemeritério dos Prazeres wurden jedoch auch Erdbestattungen durchgeführt.
Das größte Familiengrab auf dem Cemitério dos Prazeres und zugleich größtes Familiengrab in ganz Europa ist das Grab des Pedro de Sousa Holstein, des ersten Markgrafen von Palmela und Herzogs von Faial. Gestaltet wurde dieses Grab in Form einer Mischung aus den ägyptischen Pyramiden und des Tempel Salomons. Insgesamt wurden in dieser Grabstätte rund 200 Familienangehörige begraben.
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Die Öffnungszeiten des Cemitério dos Prazeres: von Oktober bis April zwischen 9 und 17 Uhr, von Mai bis September zwischen 9 und 18 Uhr.
Am westlichsten Ende des Friedhofs hat man einen tollen Ausblick (links) auf die Hängebrücke Ponte 25 de Abril, sowie (rechts) auf das Aqueduto das Águas Livres.
Am westlichsten Ende des Cemitério dos Prazeres kann man das Aqueduto das Águas Livres sehen.
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