Kathedrale "Sé Patriarcal"
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Die Kathedrale "Sé Patriarcal" in der Altstadt von Lissabon ist ein wahres Kunstwerk und eine Mischung verschiedener Baustile. Doch sie besitzt außerdem eine wichtige Funktion für die Stadt und ihre Einwohner. Denn die Einrichtung ist die Hauptkirche der Hauptstadt und fungiert gleichzeitig als Kathedrale für das Patriarchat von Lissabon. Seit dem Jahr 1716 tragen die Lissaboner Erzbischöfe den Rang eines Patriarchen, denn seit dem genannten Jahr gehört Lissabon zu den sechs Patriarchaten der römisch-katholischen Kirche. Erhoben vom Erzbistum in seinen jetzigen Stand, hat es der Papst Clemens XI. Der erste Patriarch der portugiesischen Hauptstadt war Tomás de Almeida, bis zum Jahr 1754.
Bevor die Kathedrale gebaut wurde, befand sich an ihrem Standort ein Gotteshaus der Muslimen – eine Moschee. Es ist unbekannt, ob das muslimische Gebäude durch eine Naturkatastrophe oder mit Absicht von der Regierung zerstört wurde. Bestätigt ist nur, dass die Bauarbeiten für das christliche Gebäude im Jahr 1147 begannen. Somit ist die "Catedral Sé Patriarcal" nicht nur die Hauptkirche, sondern auch das älteste Gotteshaus von Lissabon. Nachdem im Jahr 1344 ein Erdbeben einige Teile der Kathedrale zerstörten, wurden diese mit der Zeit neu errichtet. Im Zuge dieser Rekonstruktionen wurde im Jahr 1380 die westliche Gebäudefassade im romantischen Baustil errichtet.
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Kathedrale "Sé Patriarcal".
Blick nach draußen. Haltestelle der Linie 28.
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Auch das große Erdbeben von 1755 ging nicht, ohne Spuren zu hinterlassen, an dem Sakralbau vorüber. Unter anderem wurde der Chorbereich, welcher noch den gotischen Baustil vorzeigte, stark beschädigt. Selbstverständlich wurden auch nach dieser Naturkatastrophe zahlreiche Wiederaufbaumaßnahmen durchgeführt. Im späteren 18. Jahrhundert entschloss sich die Kirche für einige barocke Neuerungen. Unter anderem wurden die Türme mit Spitzen des genannten Baustils versehen. Jedoch wurden diese in der Zeit des Salazar-Regimes wieder abgenommen, um der Kirche einen einheitlichen romantischen Stil zu verleihen. Zur selben Zeit wurden die Zinnen des Gebäudes wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt und das Portalfenster in der Westfassade wurde durch ein romantisches Rosettenfenster ausgetauscht.
Dem Innenraum der Kathedrale sieht man ebenfalls die zahlreichen Stilbrüche an. Vor allem vertreten sind romantische und gotische Stilelemente. Da – wie bereits erwähnt – der Diktator Salazar ein romantisches Erscheinungsbild erzeugen wollte, sind die gotischen Elemente auf dem Bereich des Chors reduziert worden. Die Decke des Sakralbaus erhielt seine Bemalung in der Epoche des Barock. Das Gebäude verfügt über mehrere Orgeln, eine von ihnen stammt ebenfalls aus der barocken Zeit. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden zahlreiche stilistische Umgestaltungen rückgängig gemacht. Das dort stehende Taufbecken ist eines der wenigen Elemente, welches noch aus der Zeit der Erbauung – dem 12. Jahrhundert – stammt.
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