Die Sophienkirche entstand im 18. Jahrhunderts als Pfarrkirche der Spandauer Vorstadt. Ihre Bewohner richteten sich 1711 an ihre Königin Sophie Luise und baten um finanzielle Unterstützung. Als dritte Frau Friedrichs I. hatte sie entsprechend viel Einfluss und stiftete ein Jahr nach der Bitte eine enorme Summe, um ein Gotteshaus zu bauen. Diese Stiftung konnte jedoch nur mit dem Willen des Königs durchgeführt werden. Friedrich I. ordnete an, dass die Kirche nur gebaut werden darf, wenn die Vorstadt den Namen "Sophienstadt" erhält. Nach entsprechender Zustimmung beider Parteien begann der Bau des Gotteshauses, doch die neue Namensgebung blieb aus.
Noch 1712 verfiel Königin Sophie Luise in starke Depressionen. Nachdem ihr Stiefsohn Friedrich Wilhelm die Regierung übernahm, schob dieser seine ungeliebte Stiefmutter 1713 in ihre Heimat, Mecklenburg ab. Der neue König verbot die Namensgebung der Stadt und wünschte keinerlei Ehrungen seiner Stiefmutter. Die Bewohner der Vorstadt setzten sich jedoch über diesen Willen hinweg und nannten die Kirche im Volksmund Sophienkirche. Seit ihrer ursprünglichen Errichtung im frühen 18. Jahrhundert wurden einige Änderungen an dem Bauwerk durchgeführt. Eine davon bereits im Jahr 1732, als König Friedrich Wilhelm den Bau des gegliederten, ansehnlichen Turmes anordnete und finanzierte.
Im Jahr 1833 entschied man sich für eine minimale Umrüstung des Innenraums und verlegte den Altar vor die Ostwand. In den Jahren 1891/92 wurde grundlegende Umbauarbeit angeordnet. Es wurde eine Apsis angefügt, die Decke erhöht und der gesamte Innenraum wurde mit zahlreichen neobarocken Zierformen versehen. Der äußere Anblick der Kirche wurde mit einem neuen Schweifgiebel an der Ostseite verändert.
Seit 1903 bis 1905 ist die Sophienkirche von Westen zugänglich. Der Zugang wird durch ein ansehnliches, repräsentatives Ensemble an neobarocken Gebäuden dekoriert. Viele der Häuser stammen noch aus dem 18. und 19. Jahrhundert und wurden aufwendig restauriert um für einen attraktiven Anblick zu sorgen. Die Kirche kann kostenlos besichtigt werden, ist jedoch nicht täglich geöffnet.
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