Lustgarten

Lustgarten-Berlin, Löwenkämpfer (A.Wolff)
Lustgarten-Berlin, Löwenkämpfer (A.Wolff)
Quelle: pixelio.de        Fotograf: Rolf Handke

Ursprünglich gehörte der Lustgarten zum Stadtschloss. Heinz Knobloch verlieh dem Garten mit seinem Buch "Berlins alte Mitte" einen ruhmreichen Status, sodass er recht schnell als Denkmal betrachtet wurde. Die Anlage befindet sich zwischen der Karl-Liebknecht-Straße, dem Kupfergraben, Berliner Dom und Altem Museum. Noch immer wird der Platz gern besucht und ist bei vielen Menschen mit angenehmen Erinnerungen verknüpft. Inzwischen wird der Lustgarten von zwei Doppelreihen mit Linden sowie einer riesigen, roten Granitschale geschmückt.

Wie viele Plätze Berlins reicht auch die Geschichte des Lustgartens weit in die Vergangenheit zurück. Er wurde im Jahr 1646 von dem Gartenmeister Johann Sigismund Elßholtz und dem Hofgärtner Michael Hanf nach dem Vorbild der großen holländischen Gärten angelegt. Der ehemalige Küchengarten ist im Laufe des Dreißigjährigen Krieges stark verwildert, weshalb die beiden Gartenexperten den Auftrag erhielten, ihn wieder zu neuem Glanz zu verhelfen. Sie statteten ihn mit einem Blumengarten, Gewürzgarten und einer Orangerie aus. Darüber hinaus war es der erste Platz in Berlin, auf dem auch Kartoffeln angebaut wurden.

Neben diesen natürlichen Accessoires wurden auch viele Grotten, Statuen, Volieren, Lusthäuser und Fontänen errichtet. Diese sorgten dafür, dass der Garten – als er der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde – sich schnell zu einem beliebten Treffpunkt für die Städter entwickelte. Unter der Herrschaft des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. verfiel der Lustgarten, da er kein Interesse an diesem Platz hatte. Später wurde er dann von ihm zum Paradeplatz umfunktioniert, wo er seine Soldaten aufmarschieren ließ. Erst ab 1790 erhielt der Lustgarten wieder einen natürlichen Einfluss und wurde mit Rasen und Bäumen besät.

Lustgarten Volksfest
Lustgarten Volksfest
Quelle: pixelio.de        Fotograf: Marco




Im Jahr 1831 wurde die große Granitschale platziert und während der Weimarer Republik diente der Lustgarten dazu, politische Entscheidungen kundzugeben. Während der Zeit des NS-Regimes wurde der Platz erneut zugepflastert und wurde als Aufmarschforum genutzt. Nach dem Ende des Krieges wurde der Garten weitestgehend wieder umgerüstet und war Teil des Marx-Engels-Platzes, der heute als Schlossplatz bekannt ist.

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