Für die Interessierten und Pflanzenliebhaber ist der 4,5 Hektar umfassende botanische Garten im Herzen der Stadt Montpellier sicherlich einen längeren Besuch wert. Der Jardin des Plantes wurde im späten 16. Jahrhundert in der Stadt Montpellier angelegt und war damit der erste überhaupt in Frankreich. Heinrich der IV. hatte diesen Garten für die Botanikschule von Montpellier anlegen lassen, die dort Heilpflanzen und deren Wirkung untersuchten. Als kleine Berühmtheit gilt der über 200 Jahre alte Ginkobaum, der ein Ableger des ersten von dem Botaniker Antoin Gouan in Frankreich eingeführten Ginkobaumes ist. 1762 hat dieser hier seinen Katalog der Pflanzen im Botanischen Garten Montpellier fertiggestellt, welcher das erste botanische Werk Frankreichs war und als Standardwerk in der Beschreibung und Klassifizierung von Pflanzen gilt.
Um 1804 wurde dann die Orangerie fertiggestellt, in der sich heute die Büsten von den bedeutendsten Naturforschern, die in Montpellier ihr Handwerk gelernt haben, befinden. 1810 folgte dann die Erweiterung um eine Forstschule. Erst 1841 wurde der Garten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und wird seitdem von vielen Botanikern, Studenten und natürlich auch Touristen besucht und bestaunt. Besonders schön ist der 1859 fertiggestellte englische Garten. Die Universität in Montpellier betreibt diesen botanischen Garten noch heute und widmet sich weiterhin der Klassifizierung und dem Studium der Pflanzen. In den Gewächshäusern finden sich über 3000 verschiedene Pflanzenarten, unter anderem Steineichen und Zürgelbäume.
1992 ist der Garten in Frankreich zum Monument historique erklärt worden und steht unter Denkmalschutz. Der Garten liegt mitten in Montpellier und ist daher aus allen Richtungen sehr gut erreichbar. Der Eintritt ist frei und dank des milden Mittelmeerklimas ist der Garten ganzjährig geöffnet. Leider hat man in den vergangenen Jahren versäumt, mehr Öffentlichkeitsarbeit zu leisten, weswegen sich der chronische Geldmangel sichtbar an den Bauten niederschlägt. Trotzdem ist dieser Garten ein lohnendes Ausflugsziel für alle Besucher des Languedoc.
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