Jüdischer Friedhof
Quelle: pixelio.de Fotograf: Stihl024
Der Alte jüdische Friedhof im jüdischen Viertel Josefov in der Prager Altstadt zählt zu den bekanntesten jüdischen Friedhöfen in Europa. Dieser große jüdische Friedhof wurde in Prag im 15. Jahrhundert angelegt. Die letzte Bestattung fand dann im 18. Jahrhundert statt. Noch heute lohnt sich ein Rundgang durch die alten Grabsteine. Diese liegen eng beisammen und sind noch sehr gut erhalten. Teilweise wirken sie etwas wild angeordnet, die Gräber sind heute nicht mehr zu erkennen. Dafür kann man auf vielen Grabsteinen noch die Inschriften lesen, die damals eingraviert wurden. Der jüdische Friedhof bietet somit interessante Einblicke in ein Stück jüdischer Geschichte in Prag. Die enge Anordnung hat aber ihren Grund. Die Toten wurden nämlich damals aus Platzmangel in mehreren Schichten übereinander begraben. Das war zwar sonst nicht üblich, wurde aber aufgrund der damaligen Verhältnisse als Notlösung akzeptiert. Denn in der Stadt ging es zu dieser Zeit eng zu und viel Platz für einen Friedhof bot sie damals nicht. In bis zu zwölf Lagen wurden die Toten quasi übereinandergestapelt. Auf dem jüdischen Friedhof sind Schätzungen zufolge ungefähr 100 000 Menschen beerdigt worden.
Jüdischer Friedhof - ein Kulturdenkmal, das gepflegt wird von der Jewish Foundation
Quelle: pixelio.de Fotograf: Philipp Kaufer
Turm von der Altneu-Synagoge im jüdischen Viertel
Quelle: pixelio.de Fotograf: Tino
Der jüdische Friedhof entspricht noch heute fast seiner mittelalterlichen Größe. Er ist damit nicht nur einer der bekanntesten, sondern auch einer der größten jüdischen Friedhöfe. Die vielen unterschiedlichen Grabsteine lassen aber keine Langeweile aufkommen. Hier können die Besucher über 12.000 alte Grabsteine bewundern. Da alle dicht beieinanderliegen, dauert ein Rundgang gar nicht lange. Die Grabsteine sind meistens mit Zeichen wie Löwen, Trauben, Blumen oder Ähnlichem verziert. Diese symbolisieren die Familiennamen der Verstorbenen, die damals beerdigt wurden. Es gibt auch einige Grabsteine, die in der Umfriedung eingemauert sind. Sie stammen von einem Friedhof in der Prager Neustadt, aus einer noch früheren Zeit. Ein Besuch des jüdischen Friedhofs lohnt sich nicht nur wegen der interessanten Grabsteine, in unmittelbarer Nähe befinden sich auch weitere Sehenswürdigkeiten, so zum Beispiel die Klaus-Synagoge. Dieses jüdische Gotteshaus kann von externen Besuchern besichtigt werden. Wer sich für Religionen interessiert, sollte sich diesen Einblick in jüdische Kultur nicht nehmen lassen. Den jüdischen Friedhof findet man in der Prager Altstadt zwischen Pinkas und Klaus-Synagoge.
Neben dem Besuch des jüdischen Friedhofs ist auch ein Rundgang durch die Josephstadt, das jüdische Viertel, empfehlenswert. Hier kann man schon mal einen halben oder ganzen Tag verbringen. Dort befindet sich das jüdische Museum mit den zugehörigen Synagogen. Hier kann man auch auf den Spuren von Kafka wandeln. Ein Denkmal, diverse Buchläden und ein Haus erinnern an den berühmten Schriftsteller. Auch zum Bummeln lädt das jüdische Viertel ein. Nobelläden auf der Pariser Straße gibt es ebenso wie Cafés, Bars, Restaurants und Galerien. Kunst wird in der Josephstadt groß geschrieben. Neben den unterschiedlichsten Galerien befindet sich auch das Kunstgewerbemuseum in diesem Viertel.
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