Bleistiftzeichnung des Prager Goldgässchens
Quelle: pixelio.de Fotograf: Chris Rossmeissl
Verträumt und ein bisschen wie aus einer anderen Zeit. So präsentiert sich das goldene Gässchen, welches von den Metrostationen Malostranska oder Hradcanska zu erreichen ist. Beim Betreten dieser touristischen Attraktion fühlt man sich wirklich in eine andere Welt hineinversetzt. Ganz so als wäre die Zeit hier einfach stehen geblieben. Dabei waren die Menschen, die hier früher wohnten alles andere als gut dran. Die winzigen Häuser direkt an der Burgmauer wurden zuerst von den Burgschützen des Königs und später von vielen armen Leuten bewohnt. Da die Gasse nur einen Meter breit und die sanitären Verhältnisse schlechte waren, war das Leben hier nicht gerade einfach.
Das goldene Gässchen verdankt seine Bekanntheit daher auch einem Mythos. Angeblich sollen hier unter Aufsicht des damaligen Herrschers Rudolf II mithilfe von Alchimisten an der Herstellung von künstlichem Gold gearbeitet worden sein. Historisch belegt ist diese Tatsache aber nicht. Wahrscheinlich ist das Ganze eben doch nur ein Mythos. Dem Ruf des auch als Goldmachergässchen bekannten Tourismusmagneten tut dies aber keinen Abbruch. Berühmt wurde die Gasse aber noch durch eine weitere bekannte Persönlichkeit der Stadt. Franz Kafka, der berühmte Schriftsteller lebte hier einige Jahre und arbeitete an seinen Werken. Heute sind in den winzigen Häusern zahlreiche Souvenirläden untergebracht, die von den nie enden wollenden Strömen von Touristen leben. Es ist aber nicht nur der Ruf und die Bekanntheit, die dieses Gässchen zu einer echten Sehenswürdigkeit macht. Man kann sich in dieser Gasse auf eine erlebbare Zeitreise begeben und sich in das Leben der Menschen von damals hineinfühlen. Und natürlich darf man anlehnend an den Mythos auch ein wenig die Fantasie spielen lassen. Kein Wunder, das Kafka in dieser träumerischen Umgebung so manchen guten Einfall hatte. Ein Bummel durch dieses romantische Gässchen lohnt sich.
Der Eingang zur Prager Burg und zum Regierungssitz
Quelle: pixelio.de Fotograf: Marco Görlich
Gleich nebenan befindet auch die berühmte Prager Burg. Diese gilt als die größte bewohnte Burg der Welt und ist schon seit dem 9. Jahrhundert das machtpolitische Zentrum in Prag und Böhmen. Mit drei Schlosshöfen und den vielen großen Gebäuden bedeckt die Prager Burg insgesamt sieben Hektar Land. Noch heute residiert hier der tschechische Präsident und auch internationale Staatsgäste gehen hier ein und aus. Die Könige und Kaiser der vergangenen Jahre hinterließen ihre Spuren in Form von Bauwerken und Architektur. Gerade Kunst und Geschichte kann man auf dem Gelände der Prager Burg erleben. Auf dem riesigen Terrain kann man schnell mal einen ganzen Tag verbringen. Besonders interessant sind der St. Veitsdom und der Königspalast. Die Burg kann von innen oder außen besichtigt werden.
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