Einige wertvolle ägyptische Monumente liefen 1960 Gefahr, beim Bau des Assuan-Staudammes in den Fluten zu versinken, daher hatte die UNESCO einen internationalen Hilferuf gestartet, das wertvolle Kulturerbe in Süd-Ägypten vom Untergang zu retten. Dazu gehörte auch der "Tempel von Debod", der nahe des ersten Nil-Kataraktes, ca. 15 km im Süden von Philae bei Debod, direkt am Ufer des Nils stand. Da die Spanier geholfen hatten, dass der Tempel von Abu Simbel erhalten blieb, wurde der "Tempel von Debod" von der damalige Regierung Ägyptens, 1968, an Spanien zum Geschenk gemacht. Bereits 1961 wurde der Tempel in seine sämtlichen Bestandteile zerlegt und auf der sogenannten Elefanteninsel nahe beim Staudamm aufbewahrt, bis 1970 die großen Blöcke nach Alexandria abtransportiert und auf einem Schiff nach Valencia und dann weiter nach Madrid verfrachtet wurden. Der Tempel von Debod wurde danach auf den ehemaligen Militärbaracken, nahe dem Campo del Moro und des Parque del Oeste, in einem der prächtigsten Parks von Madrid, wieder im Original aufgebaut. Diese, in Spanien, einzigartige Ausstellung ist seit 1972 öffentlich für jedermann und eine der wenigen beispielhaften, altägyptischen Architekturen, die an einem anderen Land als Ägypten selbst bestaunt werden können.
Der Tempel war ursprünglich teilweise ein Heiligtum, wo die Göttin Isis von Philae und der Gott Hor-pa-chered von Philae, verehrt wurden. Wobei der südliche Teil des Tempels partiell das Heiligtum bildete, der nördliche Teil jedoch war "Amun von Debod" geweiht. Der Erbauer des Tempels war Ptolemaios IV. Ein nubischer König ließ nahe bei Debod eine kleine Kapelle errichten, um den Gott "Amun von Ta-hut" zu ehren, deren Name war "Kapelle des Reliefs". Neben zwei Opferszenen, die aufzeigen, wie dem Gott Hor-pa-chered Speisen gereicht werden, enthielt die Kapelle außerdem Reliefs und eine Vielzahl von Inschriften. Immer wieder kamen neue Kammern zu der Anlage hinzu, die diverse ptolemäische Könige hinzu bauen ließen. Für den Bau des späteren Vorhofs war Kaiser Augustus verantwortlich. Alle Inhalte des Vorhofes, wie die Beschreibungen der Dekorationen oder der Inschriften, sind nur noch in den Aufzeichnungen von Reisenden, die Ägypten besuchten, nachzulesen. Die römischen Kaiser Hadrian und Tiberius haben aller Wahrscheinlichkeit nach, weitere Arbeiten zum Verschönern und Vergrößern der Tempelanlage beigetragen.
[ © Das Copyright liegt bei www.europe-sightseeing.com | Informationen und Sehenswürdigkeiten von Europa, Städte und Landschaften]
nach oben | Home | Sitemap | Impressum & Kontakt
©: www.europe-sightseeing.com