Estación de Puerta de Atocha
Quelle: pixelio.de Fotograf: Helga
Einer von den beiden großen Fernbahnhöfen Madrids ist der Bahnhof Atocha, der im Gegensatz zum Nordbahnhof Chamartin, in der Stadtmitte, an der Plaza Emperador Carlos V., liegt. Atocha ist einer der bedeutsamsten Verkehrsknotenpunkte der Metropole Madrid, denn nicht nur die Fern-und Hochgeschwindigkeitszüge, die aus dem Süden Spaniens kommen, halten hier neben den Regionalzügen auch sämtliche Cercanias, den S-Bahnlinien, des Umlandes sowie die Linie 1 der Metro Madrid. Der prächtige Kopfbahnhof Atocha, der zwischen 1888 und 1892 gebaut wurde, ist berühmt durch seinen Jugendstilbau und für die große, aus Glas und Gusseisen bestehende, Dachkonstruktion. Südlich davon wurde 1992 der neue Bahnhof in Betrieb genommen, seitdem wird ein tropischer Palmengarten als Wartehalle und Treffpunkt, unter dem Gewölbe der alten Bahnhofshalle genutzt.
Der heutige neue Bahnhof ist in zwei Bahnhofsformen aufgeteilt, oberirdisch ist er ein Kopfbahnhof und unterirdisch ein Durchgangsbahnhof, an den sich ein Tunnel mit vier Gleisen anschließt. Alle Fernzüge enden im oberirdischen Kopfbahnhof, wie auch der Hochgeschwindigkeitszug AVE nach Sevilla, was für Alta Velocidad Española steht, ein Markenname für das Hochgeschwindigkeitsnetz der spanischen Bahngesellschaft Renfe, was bereits Ende 2007 eine Länge von 1.543 km hatte und bis 2010 auf 2.230 km ausgebaut sein soll, um damit das längste Hochgeschwindigkeitsnetz der Welt, vor Japan und Frankreich, zu werden. Von allen Regionalzügen und die S-Bahnen wird der Durchgangsbahnhof genutzt, dessen Tunnel von Süden nach Norden quer durch die Stadt bis zum Bahnhof Chamartin führen, entlang der Hauptstraßen Paseo del Prado, Paseo de Recoletos und Paseo de la Castellana. Der Bau und die Planung dieses Tunnels dauerten Jahrzehnte, was die Madrilenen zum Anlass nahmen und den Tunnel als "Túnel de la risa", was so viel heißt wie Tunnel des Gelächters, zu bezeichnen.
Doch gibt es auch Trauriges in der Geschichte des Bahnhofs zu berichten, denn im März 2004, wurde der Bahnhof zur Stätte einer, von islamistischen Terroristen ausgelösten Bombenexplosion, wobei fast 200 Menschen ums Leben kamen und über 2.000 verletzt wurden. Der mutmaßliche Rädelsführer sprengte sich vier Wochen später bei einer Razzia in einem Vorort von Madrid in die Luft. Auch dabei verloren Menschen ihr Leben und wurden verletzt. Gegen Ende April 2004 war die Tat nahezu aufgeklärt. Dieses Ereignis ist, nach dem Anschlag auf eine Pan-Am-Maschine über dem schottischen Lockerbie 1988, in der Geschichte der EU, der Terrorakt mit den meisten Todesopfern.
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