Wo sich heute in Istanbul der Sultan-Ahmet-Platz befindet, stand einst in der Hauptstadt des Byzantinischen Reiches, Konstantinopel, das Hippodrom (Pferderennbahn) als sportliches wie soziales Zentrum. In der Antike waren diese Pferde- und Wagenrennen die angesagten Freizeitvergnügungen bei den Römern wie auch bei den Griechen. Zu einer Zeit als Istanbul unter dem lateinischen Namen Byzantium bekannt war und zur römischen Provinz Thracia gehörte, wurde hier das erste Hippodrom gebaut. Die Stadt wurde während eines Bürgerkrieges zerstört und im Jahre 195 vom römischen Kaiser Septimius Severus wieder aufgebaut und die Mauern erweitert. Außerdem bekam die Stadt im Jahr 203 eine Arena für Wagenrennen.
Der römische Kaiser Konstantin I. entschied sich im Jahr 324 seinen Regierungssitz von Rom nach Byzantium umzusiedeln und die Stadt in Constantinopolis (Stadt Konstantins) umzubenennen. Nach der Einweihung am 11. Mai 330 wurde die Stadt um einige neue Bauten erweitert. Dazu gehörte auch eine neue Pferdrennbahn, die mit einer Länge von 429 m und einer Weite von 119 m, Platz für ca. 100.000 Menschen bot. Wie der Circus Maximus in Rom lag das Hippodrom aus Bequemlichkeit für den Regenten, ganz nahe dem kaiserlichen Palast.
Im 20. Jahrhundert wurden von Zeit zu Zeit Ausgrabungen unter britischer und deutscher Leitung vorgenommen. Beim Abriss alter Häuser wurde in den 1980er Jahren ein Teil der Nordkurve entdeckt und 1993 wurden einige Sitzreihen und Säulen freigelegt, als die Bauarbeiten für eine Toilettenanlage in der Nähe der Sultan-Ahmet-Moschee ausgeführt wurden. Die ausgegrabenen Teile stehen heute im Garten der Moschee. Die einstige Rennbahn liegt etwa 2 m tiefer als der heutige Sultan-Ahmet-Platz. Daher erheben sich jetzt die Reste der ehemaligen Volksvergnügungsstätte aus einer Senke heraus über die Anlage.
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