Seit jeher hat Sirmione die Besucher fasziniert. Beispielsweise weilte hier der mächtige Caesar als Gast, während sich der italienische Dichter Dante Alighieri vom besonderen Ambiente Sirmiones verzaubern und inspirieren ließ. Denn die Stadt liegt auf einer Halbinsel, die sich in Dreiecksform rund einen Kilometer weit in den See erstreckt.
Dank dieser günstigen Lage - auch zwei wichtige Verkehrswege führten in der Antike entlang des südlichen Seeufers - entdeckten wohlhabende Römer Sirmione bald als Refugium für die Sommerfrische. Das hyperthermische und schwefelhaltige Wasser der Heilquelle festigte Sirmiones Ruf als Hort der Erholung. Die heilkräftige Wirkung des Wassers wurde Ende des 19. Jahrhunderts wiederentdeckt. Kurgäste werden heute mit diesem Heilwasser bei Rheuma, Hautkrankheiten und Atemwegserkrankungen therapiert. Auch Schwerhörigkeit lässt sich unter Umständen lindern. Mit diesem Angebot steht das größte privat geführte Thermalzentrum Italiens in Sirmione.
Vor allem Sirmiones Altstadt mit ihren engen und verwinkelten Gassen ist geprägt von zahlreichen Zeugen der vergangenen Jahrhunderte.
Den Eingang zur Altstadt markiert die imposante Scaligerburg. Die Wasserburg wurde im 13. Jahrhundert auf dem Fundament eines alten Römerkastells errichtet. Das architektonische Kennzeichen der Burg sind die Schwalbenschwanzzinnen, die in der Region häufig an den Mauern von Burgen zu finden sind. Errichtet wurde die Wehranlage vom Geschlecht der Scaliger, die im 13. und 14. Jahrhundert über Verona und das Umland herrschten. Die adeligen Herren wollten ihre Macht demonstrieren und zugleich den Hafen der Gardaseeflotte schützen. Das militärische Hauptgebäude der Anlage war während des Mittelalters der Mastino-Turm im Hof, in dem einst die Waffenkammer untergebracht war.
An einem Abhang an der Inselspitze wurde im 2. nachchristlichen Jahrhundert ein prächtiges römisches Landhaus errichtet. Erhalten blieben bis heute die Ruinen auf einer Fläche von etwa zwei Hektar. Benannt ist das Landhaus nach dem Dichter Gaius Valerius Catullus, der Sirmione mehrfach zur Erholung besuchte. Man vermutet, dass es sich um ein Sanatorium mit Thermalbad handelte, das jedoch bereits im 4. Jahrhundert eingestürzt war. Erhalten blieben die imposanten Stützmauern und einige Nebengebäude des Anwesens, das von Olivenhainen gesäumt wird.
Alljährlich wird Sirmione zum Schauplatz eines besonderen Historienspektakels: Denn im Juni wird die Schlacht von San Martino nachgestellt. Am 24. Juni 1859 kämpfte hier eine Allianz aus französischen und sardinisch-piemontischen Truppen gegen das Österreichisch-Ungarische Kaiserreich. Die Allianz ging als Sieger aus der Schlacht hervor, womit die Einheit Italiens näher gerückt war. Hier schlug außerdem die Geburtsstunde des Roten Kreuzes. Henry Dunant, ein Augenzeuge der Schlacht, war entsetzt von den Tausenden Verletzten, die nicht ausreichend versorgt werden konnten, und initiierte deshalb die Gründung des Verbandes.
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