Gegründet wurde das Seebad List, das heute als nördlichste Gemeinde Deutschlands beworben wird, gegen Ende des 13. Jahrhunderts von den Dänen. Bis zum Ende des deutsch-dänischen Krieges 1864 gehörte die Gemeinde auch zum Königreich Dänemark. Die 100-Einwohner-Marke überschritt List erst nach dem Ersten Weltkrieg, als verschiedene militärische Anlagen errichtet wurden. Urlaubsgäste entdeckten List erst im Lauf des 20. Jahrhunderts als attraktiven Urlaubsort.
Der nördlichste Punkt von Sylt und Deutschlands nennt sich Ellenbogen, eine schmale Landinsel, welche in die Nordsee ragt. Der gesamte Ellenbogen ist ein Vogelschutzgebiet, das die Urlaubsgäste erkunden können. An der Nordküste befindet sich ein etwa drei Kilometer langer Sandstrand, an dem das Schwimmen wegen seiner gefährlichen Strömungen verboten ist.
Der rot-weiß gestreifte Leuchtturm List Ost wurde 1857 auf dem Ellbogen errichtet. Ebenso wie sein Schwesterleuchtturm List West wurde er aus Gusseisen hergestellt. Für die Öffentlichkeit ist er nicht zugänglich.
Mehrere Superlative vereinigt der Leuchtturm List West in sich: In den 1850er Jahren erbaut gilt er als ältester Leuchtturm an der westlichen Küste, der erste gusseiserne Leuchtturm in Deutschland und das nördlichste Bauwerk des Landes. Er ist komplett weiß gestrichen und mit 11,3 Metern Höhe um mehr als zwei Meter niedriger als der Leuchtturm List Ost.
Berühmt ist List für die nördlichste Fischbude Deutschlands und die einzige Austernzucht hierzulande. Diese belieferte bereits in den 1920er Jahren Feinkostläden und Restaurants.
Der Lister Friedhof liegt am Rand der Dünen. Hier ist beispielsweise der Ehrenbürger Wolfgang von Gronau begraben. Er gilt als Pionier der Luftfahrt. Den Höhepunkt seiner Karriere bildete die Weltumrundung, zu der er 1932 mit einer Dornier-Wal aufgebrochen war.
Mit einer Fähre können die Urlaubsgäste von List aus die dänische Insel Rön besuchen. Beliebt ist dieser Ausflug von Sylt aus für Jazzfreunde am ersten Juniwochenende, wenn auf der südlichsten Insel Dänemarks ein Jazz-Festival stattfindet. Ein großes Drachenfestival findet hier am ersten Septemberwochenende statt. Zum Ziel für Biker wird Rön dagegen beim alljährlichen Motorradtreffen an Pfingsten.
Für militärhistorisch interessierte Gäste in List dürfte die Marineversorgungsschule faszinierend sein. Hier wurden alljährlich fast 2.500 Rekruten und Dienstgrade ausgebildet. Nachdem die Marineversorgungsschule zum 31. Dezember 2006 geschlossen wurde, soll das Gelände neu genutzt werde.
Geplant sind beispielsweise der Campus einer Universität und eine Internatsschule auf dem früheren Gelände der Kaserne. Seit der Gründung der Bundeswehr in den 1950ern war das Militär der größte Arbeitgeber in List.
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