Keitum: ein Ort mit Geschichte

Weil sich in Keitum während des 17. und 18. Jahrhunderts vermögende Kapitäne ansiedelten, galt Keitum als einziger wohlhabender Ort auf Sylt. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war Keitum der Hauptort der Insel. Gegründet dürfte Keitum zu Beginn des 13. Jahrhunderts worden sein. Das Gesicht des Ortes wird von zahlreichen Alleen und den alten, von steinernen Mauern umgebenen Friesenhäusern.

Sehenswürdigkeiten von Keitum

Das Heimatmuseum

Eine Abteilung im Heimatmuseum ist Uwe Jens Lornsen gewidmet. Der gebürtige Keitumer stand zwar als Beamter im Dienste Dänemarks, dennoch gilt er als Vorkämpfer für ein unabhängiges Schleswig Holstein.

Das Altfriesische Haus

Einst war das Gebäude im Besitz des Inselchronisten Christian Peter Hansen. Es gilt als ältestes Museum der Insel und wurde 1907 eingerichtet, um die typische Wohnkultur des 18. Jahrhunderts zu dokumentieren und zu erhalten. In der Museumsweberei erfahren die Besucher, wie die Inselbewohner einst gewebt haben.

Die Kirche St. Severin

Benannt ist die Kirche St. Severin nach einem Kölner Bischof aus dem vierten Jahrhundert. Errichtet wurde die Kirche zu Beginn des 13. Jahrhunderts auf einem früheren Heiligtum zu Ehren des Gottes Odin. Der jüngste Teil der Kirche St. Severin ist der um 1450 erbaute Turm, der fast zwei Jahrhunderte lang als Seezeichen genutzt wurde.

Das älteste Element der Keitumer Kirche ist der Taufstein, der um das Jahr 1.000 hergestellt worden sein und wird von vier Löwen und Ranken verziert. Während der Spätgotik wurde der geschnitzte Flügelaltar hergestellt. Das zentrale Element zeigt den Gnadenstuhl, Maria mit Kind und Bischof St. Severin sind auf den Seitenteilen zu sehen.

Das Megalithgrab Harhoog

Davon, dass auch Keitum schon während der Steinzeit besiedelt war, zeugt das Megalithgrab Harhoog, welches um 3.000 vor Christus errichtet wurde. Freigelegt wurde es, als 1925 der Hindenburgdamm errichtet wurde. Wegen der Erweiterung des Flughafens wurde es 1956 von der Anhöhe zwischen Tinnum und Keitum an den Rand des Watts verlegt.

Das nördlichste Weingut Deutschlands

Seit 2009 betreibt das Weingut Balthasar Ress am Nordrand von Keitum auf einer Fläche von etwa einem Hektar den nördlichsten Weinberg Deutschlands. Dank der hohen Zahl an Sonnenstunden gedeihen die frühreifen Sorten Rivaner und Solaris.

Der Mühlenhof Keitum

Als typisches Haus während der goldenen Zeit des Walfangs gilt der Mühlenhof Keitum. Der älteste Teil des Anwesens wurde um 1732 errichtet. Erweitert wurde der Mühlenhof 1829, als die Kapitäne Jens Bleicken und Jens Booysen in Keitum einen Hafen etablieren wollten und in dem Anwesen eine Mühle zur Erzeugung von Rapsöl betreiben wollten.

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