Wegen der strategisch günstigen Lage bauten die Nationalsozialisten Helgoland zu einer gigantischen Festung aus. Die Pläne der Nazis reichten noch sehr viel weiter. Im Zuge des Hafenbaus bei Düne sollten die Inseln erheblich erweitern. Verwirklicht werden konnte jedoch nur ein weitverzweigtes System von Luftschutzstollen und eine große Raumanlage sowie ein U-Boot-Bunker. Die verschiedenen Stollen waren miteinander verbunden. Ein Bruchteil der kilometerlangen Anlagen ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Führungen finden auf einer Länge von etwa 400 Metern statt.
Seit jeher war Helgoland, das ursprünglich zu Dänemark gehörte, in diversen Seeschlachten hart umkämpft. Der Grund ist die strategische Lage im Herzen der Deutschen Bucht nahe der Mündungen von Elbe und Weser und des Nord-Ostsee-Kanals. Die Briten besetzten Helgoland 1802 und tauschten die Insel 1890 gegen die deutsche Kolonie Sansibar ein. Schon während des Kaiserreichs existierten Pläne, hier eine Seefestung und einen Marinestützpunkt zu errichten.
Im Rahmen der Operation Big Bang wollten die Briten das Festungssystem sprengen. Dafür siedelten sie 3.000 Menschen um und brachten am 18. April 1947 6,7 Kilotonnen Sprengstoff mit der halben Sprengkraft der Hiroshima-Bombe zur Explosion. Die Befürchtung, dass die ganze Insel gesprengt werden könnte, traf nicht ein, weil die Druckwelle zum Großteil durch den porösen Sandstein entwich. Allerdings wurden die Südspitze und ein Teil der Steilküste weggesprengt. Auch der Hafen und die Küstenschutzmauern blieben verschont. Ein Gedenkgottesdienst findet alljährlich im Zivilschutzbunker am 18. April statt.
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