Helden und Wohltäter
Nahe der Akropolis findet man zwei sehenswerte Denkmäler, die beide einen kleinen Abstecher lohnen. Das Lysikrates Denkmal, welches auch Laterne des Diogenes genannt wird, ist eigentlich ein Marmortempel. Er wurde zu Ehren des Siegers eines Theater- und Dichterwettstreits im Dionysos Theater gebaut, den Chorleiter Lysikrates. Dieser gewann nämlich damals mit seinem Knabenchor den Theaterwettbewerb.
Der Marmortempel hat eine Höhe von 6,5 Metern und thront auf einem rund 3 Meter hohen quadratischen Steinsockel. Die Seiten dieses Tempels sind mit weiteren Steinsockeln verziert, die als älteste der Kunstgeschichte gelten. Die Kuppel zeigt eine Akanthusblume, die ursprünglich einen bronzenen Dreifuß enthielt. Dieser galt als die Trophäe der Sieger und ist auch in Form von Reliefen hinter den Kapitellen dargestellt. Außerdem ist auf einem Fries oberhalb des Architrav das Thema der damaligen Siegergruppe dargestellt: der Kampf zwischen Dionysos und den Tyrrhenischen Piraten. Früher säumten viele solcher Statuen die Straße, die zum Dionysos Theater führten, doch das einzig erhalten gebliebene ist das Lysikrates Denkmal.
Ein weiteres interessantes Denkmal befindet sich auf einem 147 Meter hohen Musenhügel südwestlich der Akropolis. Dieses wurde von den Stadtbewohnern zu Ehren eines im Exil lebenden syrischen Prinzen errichtet, der als Wohltäter der Stadt bekannt war. Das Denkmal wurde in den Jahren 114 bis 119 n. Chr. gebaut. Dieses prächtige Monument stand ursprünglich auf einer Grundfläche von 9 x 9 Metern. Es zeigt eine Sitzstatue des Philopappos und auch eine seines Vorfahren Antiochos IV. Hergestellt wurde dieses prächtige Denkmal einst aus pentelischem Marmor. Es sollte besonders edel und heroisch wirken. Unterhalb der Statue lässt sich ein Relief mit der Darstellung eines Triumphzuges bewundern. Aufgrund nicht bekannter Umstände stürzte die Nordfassade des Denkmals eines Tages ein. Vielleicht lag es am Kanonenschuss mit dem die Venezianer den Parthonenon auf der Akropolis zum Einstürzen brachten. Trotzdem ist die Statue heute noch sehenswert und erinnert an die alten fast vergessenen Zeiten. Von der Anhöhe der Statue aus hat man einen wunderschönen Ausblick über die Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten. Nirgends sonst erhält man einen solch tollen Panoramablick. Deshalb lohnt sich ein Ausflug zu diesem Denkmal gleich doppelt. Da ist auch der kleine Fußmarsch zu verschmerzen.
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