Nikosia

Die Stadt Nikosia, auf Türkisch Lefkosía, befindet sich direkt in der Mitte der Insel Zypern. Sie ist sowohl Hauptort des gleichnamigen Bezirkes als auch im Nordteil Hauptstadt der Türkischen Republik Nordzypern. Die Geschichte der Stadt reicht bis ins 7. Jahrhundert v. Chr. zurück. Doch zur Hauptstadt der Insel wurde Nikosia erst im 11. Jahrhundert n. Chr. Zudem entwickelte sie sich unter der Herrschaft der Lusignans zu einer prunkvollen Stadt mit einem königlichen Palast und rund 50 Kirchen. Der Kern der Stadt wird von einer 5 km langen venezianischen Mauer, die 1567/68 entstand, und 11 Bastionen umgeben. Inmitten dieser sternförmig anmutenden Festungsanlage liegt die Altstadt mit engen verwinkelten Gassen und ihren Märkten. Die mittelalterlichen Gebäude und die alten Kirchen erzeugen eine eigne Atmosphäre, welche die historische Altstadt prägt.

Die Jahrtausende alte Geschichte hat zahlreiche Spuren hinterlassen, wovon die vielen Sehenswürdigkeiten im Süden und Norden der Stadt noch heute zeugen. Im Süden, neben der Befestigungsanlage befindet sich z. B. das Befreiungsdenkmal auf der Podokatoro-Bastion, das 1960, nachdem die Kolonialherrschaft der Briten beendet war, dort aufgestellt wurde. Die größte Kirche der Stadt ist die, unter türkischer Herrschaft, 1872 gebaute Faneromeni-Kirche. Am Kyprianos-Platz, neben dem Palast des Erzbischofs mit seiner wohl weltweit eindrucksvollsten Sammlung von über 150 Ikonen, befindet sich die Bischofskirche Ayions Ioannis, die Johannes-Kathedrale. Sie wurde im Auftrag des Erzbischofs Nikiforos errichtet und im 18. Jahrhundert zur Kathedrale geweiht. Etwas außerhalb der Altstadt in südwestlicher Richtung liegt das „Cyprus Museum“, einem archäologischen Museum, welches u. a. Ausgrabungsstücke, die von der Jungsteinzeit bis zur Zeit der Byzantiner gereichen, und damit ein großes Stück Kulturgeschichte der Insel Zypern vermittelt.

Im Norden von Nikosia, dem türkischen Teil, steht die Arabahmet-Moschee, die im 17. Jahrhundert gebaut wurde, wo eine angebliche Haarsträhne von Mohammed aufbewahrt wird. Die, ursprünglich als Kathedrale Hagia Sophia im 13. Jahrhundert erbaute, Selimiye-Moschee, wurde 1571 von den Türken in ein islamisches Gotteshaus umgewandelt. Auf dem zentral gelegenen Atatürk-Platz erhebt sich in dessen Mitte eine venezianische Säule. Das vermutlich älteste türkische Gebäude auf der Insel Zypern ist die Karawanserei Büyük Han, die schon kurz nach der Annektierung durch die Türken im Jahr 1572 entstand. Einen interessanten Einblick verschafft die Sammlung islamischer Manuskripte, die in der Sultan-Mahmut-Bibliothek zur Ansicht präsentiert werden.

Aber auch in der näheren Umgebung von Nikosia gibt es etliche sehenswerte Orte und Stätten, wie u. a. die antike Stadt Idalion, deren Ausgrabungsort etwa 19 km südlich von Nikosia liegt. Zudem gibt es zwei Klöster und ein unter Denkmalschutz stehendes Dorf.

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