Famagusta

Die Hafenstadt Famagusta oder auch Magusa, griechisch Ammóchostos, was in etwa „versteckt im Sand“ bedeutet, liegt an Nordzyperns Ostküste und ist Hauptort des Bezirkes gleichen Namens. Die Stadt mit vielen Namen, u. a. wurde sie in der Antike auch Arsinoë, nach der ägyptischen Königin Arsinoë II, für einige Zeit genannt. Famagusta hat sich jedoch im Mittelalter aus dem griechischen Ammóchostos entwickelt.

Während der Römerzeit gewann Famagusta an Bedeutung, nach Überfällen der Araber, einigen Erdbeben und Versandung ihres Hafens, haben die Bewohner der Stadt Constantia/Salamis den Hafen hierher übersiedelt. Jedoch unter den Byzantinern blieb der Ort unbedeutend, bis im 13. Jahrhundert die Blütezeit zur reichsten Stadt des östlichen Mittelmeers begann. Der Grund lag im Verkauf der Insel Zypern, die Richard Löwenherz im Jahr 1192 an den fränkischen Kreuzritter Guido von Lusignan im Dritten Kreuzzug veräußerte. Der Adlige aus dem Haus Lusignan war bis zu dem Zeitpunkt König von Jerusalem. Etwas über 100 Jahre später wurde Famagusta katholischer Bischofssitz und viele u. a. Adlige oder Kaufleute aus Palästina übersiedelten hierher, da die Stadt als Außenposten der römischen Kirche im Osten galt.

Frieden und Wohlstand endeten gleichzeitig im 14. Jahrhundert, dies nötigte Heinrich II. eine Zitadelle, bestehend aus einem Wehr- und Wohnturm, am Hafen zu errichten. Eine weitere doch kurze Blütezeit erlebte die Stadt unter venezianischer Herrschaft. Durch die Bedrohung der Osmanen wurde von 1491 bis 1567 die Befestigungsanlage im Stil der Renaissance erweitert und durch Erhöhung der 3,5 km langen Stadtmauer auf 17 m und einer Verbreiterung auf 9 m sowie der Anlage eines Wallgrabens, noch stärker gesichert. In der Zeit von 1552 bis 1554 wurde die Zitadelle noch vergrößert und ein Gouverneurs-Palast angegliedert. Das Heer der Osmanen belagerte die Stadt ab 1570, bis die letzten 500 Verteidiger sich 1571 geschlagen gaben und sich ergaben. Obwohl die Stadt kaum beschädigt war, wurde sie nachher von den Eroberern im Nachhinein zerstört. Kirchen wurden zu Moscheen oder Lagerhallen.

Heute hat Famagusta noch 22 Kirchen, die jedoch meist nur noch Ruinen sind. Allerdings ist die Festungsmauer um die Altstadt noch weitgehend erhalten. Außer den Kirchenruinen verfügt die Altstadt noch weitere Ruinen, wie den Palalzzo del Provveditore, dem Amtssitz des venezianischen Stadtkommandanten, die Ruine eines Franziskaner Klosters, aber auch die zerfallenen Paläste von Kreuzrittern oder reichen Kaufleuten. Im heutigen Altstadtkern steht noch die Lala-Mustafa-Pascha-Moschee, die einst auf dem Fundament der niedergerissenen St. Nikolaus-Kathedrale entstand, die 1326 als Basilika für die Lusignans gebaut wurde. Ein weiteres Relikt aus der Zeit der Osmanen ist das Badehaus „Pasa Hammam“, das zu einer Bar umfunktioniert wurde. Die Stadtgeschichte ist im Museum „Namik Kemal“ dokumentiert, in dessen Nebenraum sich ein Grab, das mit militärischen Insignien und Fahnen dekoriert ist.

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