Viele Deutsche sind mit der Situation in ihrem Heimatland nicht zufrieden. Die Gründe dafür sind vielfältiger Natur und reichen von Perspektivlosigkeit in Deutschland über zu viel Bürokratie bis zu mangelnden Entfaltungsmöglichkeiten. Mehr und mehr Menschen träumen darum vom Arbeiten und Leben im Ausland. Davon zeugen nicht zuletzt die wachsende Beliebtheit der verschiedenen Dokumentationen und Reportagen im Fernsehen, die sich mit dieser Problematik beschäftigen. Dabei wird eines klar: Ein solcher Schritt bedeutet eine einschneidende Entscheidung nicht nur im Leben des betreffenden Arbeitnehmers, sondern auch seiner Familie und den Angehörigen, nicht nur denen, die ebenfalls ins Ausland gehen, sondern auch bei denen, die in der Heimat bleiben.
Es gibt verschiedene Arten von Auslandsjobs. Am unkompliziertesten ist es wohl, wenn man als Mitarbeiter eines Unternehmens, sei es vorübergehend oder permanent, in eine ausländische Filiale der Firma versetzt wird. In diesem Fall kann man davon ausgehen, dass sich die Firma um alle Einzelheiten der Versetzung und des daran geknüpften Umzugs kümmern wird. Ebenfalls relativ einfach hat man es, wenn man von einem Arbeitgeber im Ausland ein Stellenangebot erhält und schon vor der Einreise in das andere Land ein rechtskräftiger Arbeitsvertrag zustande kommt. Auch in diesem Fall kann man davon ausgehen, dass der Arbeitgeber den neuen Arbeitnehmer nach besten Möglichkeiten bei der Umsiedlung unterstützen wird. Am schwersten hat man es, wenn man auf eigene Faust, ohne ein konkretes Stellenangebot oder Arbeitsvertrag ins Ausland zum Arbeiten geht. Wenn man zuvor in Deutschland arbeitslos war und das neue Land ein Mitglied der EU (vor der Erweiterung) ist, bekommt man auch dort noch 6 Monate lang Arbeitslosengeld I. Liegt das Einwanderungsland außerhalb der EU, ist man auf sich alleine gestellt.
Die meisten Menschen wandern heutzutage aus ökonomischen Gründen aus. Sie können z. B. entweder aufgrund ihres Alters in Deutschland keine Arbeit mehr finden oder kommen hier auf der Karriereleiter nicht voran. In einer solchen Situation wendet man sich am besten immer zuerst an seine zuständige Agentur für Arbeit. Diese vermittelt nämlich nicht nur offene Stellen auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene, sondern bietet auch offene Stellen im Ausland an.
Eine andere Möglichkeit bietet das Internet. Dort gibt es für das jeweilige Land mit Sicherheit Jobbörsen und Stellenangebote, auf die man sich bewerben kann. Eine andere gute Möglichkeit sind persönliche Kontakte zu Menschen, die in dem Land leben, in dem man zu arbeiten beabsichtigt. Diese persönlichen Kontakte können z. B. Verwandte sein, die dort leben, ehemalige Schulfreunde oder Arbeitskollegen oder andere.
Bevor man alle Zelt in Deutschland abbricht, wäre vielleicht erst mal ein Praktikum vor Ort (sehr informativ: Praktikum mit Stepin im Ausland) ganz hilfreich um danach zu entscheiden, ob man tatsächlich im Ausland arbeiten will.
Hier gilt der Grundsatz: je gründlicher desto besser. Das A und O ist die jeweilige Landessprache. Erst das Verstehen der Sprache öffnet die Türen zum Erfolg in der neuen Heimat. Dabei sollte man sich nicht auf seine Schulkenntnisse einer Fremdsprache, z. B. Englisch, verlassen. Die Anforderungen im neuen Land gehen weit über diese Kenntnisse hinaus. Da müssen z. B. Arbeits-, Kauf- und Mietsverträge verhandelt und unterschrieben werden, es gibt Behördengänge zu erledigen u. v. a. m. Daher sollte man unbedingt einen Sprach-Intensivkurs der jeweiligen Landessprache belegen, auch wenn man das aus eigener Tasche bezahlt. Die Ausgabe ist eine gute Investition. Empfehlenswert sind z. B. Kurse an der örtlichen Volkshochschule. Außerdem sollte man unbedingt das Internet benutzen, um sich so genau wie möglich zu informieren. Für jedes Land gibt es Foren, wo sich Deutsche, die dort leben oder gelebt haben, untereinander austauschen und ihre Erfahrungen mitteilen.
Heutzutage stellen die meisten Behörden, auch im Ausland, wichtige Informationen im Internet kostenlos zur Verfügung. Zuallererst sollte man sich genauestens mit der Immigrationsgesetzgebung des Wahllandes vertraut machen.
Dabei sind solche Fragen von entscheidender Bedeutung wie: brauche ich eine Arbeits-/Aufenthaltserlaubnis oder ist das für EU-Bürger dort nicht nötig? Wie schließe ich eine Krankenversicherung ab? Gilt der deutsche Führerschein? Brauche ich eine Steuer- und Sozialversicherungsnummer und wo erhalte ich sie? Was sind die Basisbestimmungen des Arbeits-, Miet-, Verkehrs- und Verbraucherrechts? Was ist verschieden im Vergleich mit Deutschland? Wenn man mit Familie auswandert: Wie ist der gesetzliche Zuzug oder die Begleitung durch Familienangehörige geregelt? Wie und wo gehen die Kinder zur Schule? Darf der begleitende Ehepartner auch arbeiten?
Je mehr und gründlicher man solche und viele andere Fragen vorab abklärt, je weniger böse Überraschungen erlebt man im neuen Land. Außerdem sollte man seinen gesunden Menschenverstand benutzen und sich nicht in unnötige Risiken begeben, z. B. im Ausland ein Geschäft eröffnen, in dem man keine Erfahrung hat. Man sollte immer den Gedanken im Hinterkopf behalten, dass der Versuch, im Ausland Arbeit zu finden, fehlschlagen könnte und man gezwungen wäre, wieder nach Deutschland zurückzukehren.
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