Eine Kirche in Sankt Moritz
Quelle: pixelio.de Fotograf: Horst Schröder
Schon im 16. Jahrhundert brachten Wanderarbeiter die fantasiereichen Ornamente, die Sgraffiti (sgraffiare übersetzt kratzen) ins Oberengadin, wo dies heute noch üblich ist. Diese künstlerischen Dekorationen an den Wänden der Häuser sind typisch. Dazu die schweren Steinmauern, kleine, trichterartige Fenster mit den in den noch feuchten Putz eingeritzten Ornamenten. Genauso sieht ein echtes Engadiner Haus aus, heute, wie schon vor Jahrhunderten. Die dekorativen Muster auf den Häusern kommen wegen des hellen und dunklen Effekts der beiden verschiedenen Verputzfarben besonders zur Geltung. Ein gutes Beispiel dafür sind die Orte Zuos oder La Punt.
In dieser ländlichen Bergidylle erscheint St. Moritz geradezu als ein städtischer Gegenpol, denn der typische Baustil, wie er überall im Engadin anzutreffen ist, ist hier nicht immer zu finden. Gerade in den letzten Jahren hat Norman Robert Foster, Baron Foster of Thames Bank, ein britischer Architekt, Designer und Träger des Pritzker-Preises dafür gesorgt, dass zwei außergewöhnliche architektonische Gebäude zum Blickfang in St. Moritz wurden. Der Pritzker Preis ist übrigens weltweit der renommierteste Architekturpreis, der jährlich mit 100.000 US$ dotiert wird und in etwa die Wertschätzung eines Nobelpreises erreicht.
Diese Architekturwunder sind, „The-Murezzan-Komplex“ und die „Chesa Futura“, ein rundes, nierenförmiges Appartmenthaus am St. Moritzersee. Lord Norman Foster integrierte hierbei traditionelle Baustoffe in futuristische Bauformen. So wurden für die Fassade des Hauses mit den 10 privaten Luxusappartments etwa 250.000 Schindeln aus Lärchenholz verarbeitet. Viele weitere Gebäude, wie u. a. das Parkhaus Serletta sind nach und nach entstanden. Sie runden das Bild in St. Moritz ab mit einer Mixtur aus Vergangenheit und Zukunft. Dieses besondere Flair einer kleinen, großen Weltstadt ist in jedem Winkel zu erheischen. Genau dies ist es, dass St. Moritz so einmalig dastehen lässt.
Eine weitere architektonische Sehenswürdigkeit und gleichzeitig das Wahrzeichen von St. Moritz ist der schiefe Turm gegenüber dem Kulm Hotel. Der aus dem 12. Jahrhundert stammt und ein Teil der St.-Mauritius-Kirche ist. Der 1890 abgebrochene Turm hat eine Höhe von 33 m und einen Neigungswinkel von 5.5 Grad.
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