Wenige Kilometer von Montalcino liegt umhüllt vom schützenden Starcia-Tal das Benediktinerkloster Abbazia di Sant'Antonio. Nirgendwo sonst kann man in der Toskana einen schöneren romanischen Kirchenbau bewundern, als in diesem Kloster. Die Abtei wurde von Kaiser Karl dem Großen im Jahr 781 gegründet und in den darauf folgenden Jahren mit vielen Ländereien beschenkt. Die Kirche aus Travertin und Alabaster entstand im 12. Jahrhundert. Der Eingang zur dreischiffigen Basilika wird von Löwen bewacht, hier findet man auch zahlreiche romanische Skulpturen. Die Kirche ist von innen und außen hübsch anzusehen.
Das Kircheninnere beeindruckt vor allem durch die Einfachheit und die gerade Linienführung, hier ist kein überflüssiger Schnickschnack zu sehen und es gibt auch keinen Schmuck, der den Raum aufwerten könnte. Gerade das macht diese Kirche aber zu etwas Besonderem. Ebenso gibt es keine Gemälde oder Fresken entlang der Wände. Aus dem Raum hervor sticht die Kapitelle, die mit Fabelwesen, Pflanzen, Ornamenten, szenischen Darstellungen und Tierköpfen geschmückt ist. Sehr berühmt ist die Darstellung von Daniel in der Löwengrube. Diese Darstellungen sollte man sich einmal in Ruhe betrachten.
Dabei kann das Kloster auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblicken. Lange Zeit war es eines der wohlhabendsten Klöster in der Toskana, da es viele adlige Fürsprecher hatte. Doch ab dem 15. Jahrhundert wollten dann weder der Adel noch die Kirchenfürsten mehr das Kloster aufkommen. Papst Pius löste es schließlich ganz auf und überließ es dem Verfall. So blieb von dem gesamten Klosterkomplex nur die Kirche übrig, der Rest musste sich nach und nach dem Lauf der Zeit beugen. Die Sakristei der Kirche geht zurück auf die vorherige Karolingische Kapelle. In der Neuzeit ist das Kloster zu einem echten Tourismusmagnet geworden.
Seit den 80er Jahren wird das Kloster auch wieder von Mönchen bewohnt. Diese gehören nun dem Augustiner-Orden an. Die Brüder heißen jeden Besucher herzlich willkommen. Ein besonderes Erlebnis ist der Besuch einer Messe in Abbazia di Sant'Antonio. Denn zu einer solchen Messe gehören natürlich auch die traditionellen Gesänge der Mönche. Durch das Gebäude erhalten diese einen zusätzlichen Effekt. Die gregorianischen Gesänge in den alten Mauern erschallen zu hören, ist einzigartig. So wird der Besuch einer solchen Messe zu einem Höhepunkt bei jedem Toskana-Urlaub.
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