Ein Muss für Menschen, die die Natur lieben und ein Schauspiel für jene, die die Natur ob ihrer Kraft beneiden. Gorges du Verdon oder auch Verdonschlucht genannt, befindet sich in der Provence. Der Canyon ist 21 Kilometer lang und 700 Meter tief und wird von dem Verdon durchzogen. Neben der Tara-Schlucht ist der Gorges Du Verdon einer der größten Canyons Europas.
Die Entstehung des Verdon lässt sich zeitgeschichtlich recht gut nachvollziehen, sodass man sie gut nacherzählen kann. Es heißt, dass sich die Provence während der Trias-Zeit absenkte und vom Meer bedeckt wurde. Auf diese Weise lagerten sich verschiedene Schichten Kalkes ab. In der Jura-Zeit wurde die Provence dann erneut von einem warmen Meer überflutet. Das warme Wasser begünstigte die Bildung von Korallenbänken. In der Kreidezeit hob sich die Provence, das Wasser lief ab und zog sich in den Bereich der heutigen Alpen zurück. Die Auffaltung der Alpen erfolgte schließlich im Tertiär. So zerbrachen die Kalkmassive aus der Jurazeit und gestalteten im Wesentlichen das Aussehen der Provence. Durch die Hebung wurde das Bett des Verdon mitgestaltet. Im Quartär wurde die Landschaft von eiszeitlichen Gletschern überzogen. So blieb es nach der Eisschmelze den Flüssen überlassen, die Landschaft neu zu gestalten. Mit uneinschätzbarer Wucht gruben sie sich durch das weiche Felsgestein.
Die Verdon-Schlucht mündet in den Stausee Lac de Sainte-Croix. An dessen Stelle befand sich bis 1973 ein Ort, der jedoch kurze Zeit vor der Flutung vollkommen zerstört und an anderer Stelle neu errichtet wurde. Heute ist Les Salles-sur-Verdon eine der jüngsten Gemeinden Frankreichs. Am 7.Mai 1990 wurde die Schlucht offiziell zum Naturschutzgebiet erklärt. Im Juli 2006 wurde beschlossen, dass die Hochspannungsleitung durch den Canyon nicht gebaut werden dürfe. Der Kampf um die Aufrechterhaltung der Natürlichkeit der Schlucht seitens der Umwelt- und Naturschutzvereine dauerte 23 Jahre an. Man kann die Verdonschlucht teilweise mit Kanus erkunden, auf dem Stausee sogar mit Ruderbooten ca. 1km in die Schlucht flussaufwärts fahren.
Auch das teilweise Durchwandern innerhalb der Schlucht ist möglich. Allerdings gibt es hier Passagen, die nur mit gutem Schuhwerk und ohne Höhenangst zu bewältigen sind. Eine komplette Durchwanderung ist sehr gefährlich, da mehrmals täglich größere Wassermengen durch den oberhalb der Schlucht befindlichen Stausee abgelassen werden, die den Wasserpegel dann sehr schnell ansteigen lassen.
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