Der älteste Badeort Rügens ist zugleich die jüngste Stadt der Insel. Fürst Wilhelm Malte I. ließ Putbus 1810 im Stil des Klassizismus ausbauen, sodass sein Heimatort ein einheitliches Ensemble mit Schloss und Schlosspark bildete. Den Beinamen "weiße Stadt" verdankt Putbus dem weißen Anstrich der Gebäude. Putbus liegt im Süden der Insel, etwa acht Kilometer von Bergen entfernt. Das erste Seebad ließ bereits Fürst Malte in der Nähe des Waldgebietes Goor im Ortsteil Lauterbach errichten.
Im Lauf der vergangenen Jahrzehnte hat sich Putbus zum kulturellen Zentrum der Insel entwickelt. Das verdankt die Stadt den zahlreichen hochkarätigen Veranstaltungen. Dazu gehören die "Putbus Festspiele", ein Konzertreigen an wechselnden Orten im Mai. Im September misst sich im Residenztheater der kabarettistische Nachwuchs mit der deutschen Kabarett-Elite.
Sehenswürdigkeiten in Putbus
Ursprünglich ließ Wilhelm Malte I. den Schlosspark 1804 nach französischem Vorbild anlegen. Heute präsentiert sich der Schlosspark als englischer Landschaftspark. Die Besucher sehen hier einige Raritäten aus der Pflanzenwelt, etwa Mammutbäume aus der Urzeit, Tulpenbäume und Zedern. In einem Wildgehege neben dem Schlosspark lebt Rot- und Damwild.
Einen Lustgarten ließ Graf Moritz Ulrich I. bereits im 18. Jahrhundert angelegt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das Belvedere durch eine Orangerie ersetzt. Der heutige Bau wurde 1853 erstellt und beherbergte ab 1973 die Kurverwaltung und Stadtbibliothek. Seit Mai 1996 ist die Orangerie das Ausstellungszentrum Rügens.
Alle Straßen der Stadt laufen auf diesem runden Platz zusammen. Den Mittelpunkt des Circus bildet ein Obelisk, um den herum ein Park angelegt ist. Errichtet wurde der Circus Putbus unter Wilhelm Malte I. Der Platz ist der letzte Rondelplatz in Deutschland, der einheitlich ausgeführt wurde.
Eine höhere Lehranstalt ließ Fürst Wilhelm Malte I. am größten Gebäude am Circus unterbringen. Das Pädagogium wurde 1833 erbaut und mit Internat, Turnhalle und Mensa ausgestattet. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente die Bildungseinrichtung bis 1975 der Ausbildung von Lehrern. Seit 2002 sitzt das "IT-College Putbus" im Pädagogium.
Direkt gegenüber dem Schlosspark liegt das Residenztheater, das zwischen 1819 und 1821 im klassizistischen Stil gebaut wurde. Nach einem ersten Umbau wurde das Residenztheater in den 1990er Jahren saniert. Ein eigenes Ensemble existierte nur in den 1950er und 1960er Jahren, ansonsten war das Residenztheater meist ein Sommertheater. Mittlerweile dient es nur noch als Bühne für Gastspiele und die Putbus-Festspiele.
Die 1840 selbstständige Kirchengemeinde Putbus musste in den ersten Jahren die Schlosskapelle nutzen, weil sie keine eigene Kirche besaß. Erst ab 1891 wurde der Kursaal im Schlosspark zur Kirche umgebaut. Seit dem Abriss von Schloss Putbus ist die Christus-Kirche das größte Bauwerk im Schlosspark.
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