Die größte deutsche Insel, Rügen, gilt als eine der touristischen Hochburgen in Deutschland. Rund die Hälfte aller Übernachtungen in Mecklenburg-Vorpommern entfallen auf Rügen. Die meisten Gäste besuchen Rügen während des Sommerhalbjahres zwischen April und Oktober, doch auch im Winter glänzt Rügen mit seinen zahlreichen landschaftlichen Reizen.
Die touristische Tradition auf Rügen reicht bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück. Damals wurde das Baden im Meer bei einer breiteren Masse beliebt. Die Ostseebäder wie Sellin, Göhren, Sassnitz und allen voran das mondäne Binz, haben sich diesen Status bis heute bewahrt. Doch auch Orte wie Bergen, Putbus oder Rielswiek sind mit ihren Sehenswürdigkeiten und kulturellen Highlights, etwa den Störtebeker-Festspielen einen Besuch wert.
Badegäste finden rund um die Insel Badestrände, die dank des seichten Wassers den unbegrenzten Badespaß für die ganze Familie garantieren.
Auch die verschiedenen Machthaber während des 20. Jahrhunderts schätzten die Insel Rügen als Reiseziel. Unter der Regie der Nationalsozialisten wurde beispielsweise das Kdf Bad Prora errichtet werden. In dem Monumentalbau sollten nach Fertigstellung 10.000 Zweibettzimmer zur Verfügung stehen. Vollendet wurde das Bauwerk nie. Nachdem es die NVA für ihr Militär genutzt hatte, steht es heute teilweise als kulturelles Zentrum offen.
An Rügens Küste sind aber auch andere Wassersportarten wie Wind- und Kitesurfen möglich. Vor allem unter Seglern gilt die Ostsee als reizvolles Segelrevier, weshalb auch verschiedene Segelschulen und Charterer ihre Dienste anbieten.
Kreidefelsen | ©: olafler - Fotolia
Radfahrer können die Insel fast flächendeckend auf eigene Faust erkunden. Wer lieber auf Schusters Rappen auf Entdeckungsreise geht, sollte sich aus dem umfangreichen Angeboten eine geführte Wanderung heraussuchen. Beispielsweise ist auf der Insel Vilm mit ihren urwüchsigen Wäldern der Zugang nur einer begrenzten Zahl von Besuchern erlaubt.
Die Steilküste Kap Arkona auf der Halbinsel Wittow ist mit 250.000 Besuchern ein absoluter Besuchermagnet auf Rügen. Neben zwei Leuchttürmen und einem Peilturm locken die Besucher das Fischerdorf Vitt und die geschichtsträchtigen Wälle der Jaromarsburg. Die Slawen hatten hier eine befestigte Kultstätte errichtet. Diese wurde anno 1160 von den Dänen erobert. Damit endete die slawische Herrschaft auf Rügen und die Insel wurde christianisiert.
Den ursprünglichen Charme von Rügen, der die Gäste im 19. Jahrhundert faszinierte und verzauberte, können die Besucher heute noch auf der Nachbarinsel Hiddensee erleben. Die Insel ist komplett autofrei. Zu Fuß oder per Kutsche können Besucher die Sehenswürdigkeiten wie den Leuchtturm Dornbusch oder das Gerhart-Hauptmann-Haus zu Fuß oder mit der Kutsche erkunden.
Das Jagdschloss Granitz gilt mit 250.000 Besuchern pro Jahr als meistbesuchtes Schloss in ganz Mecklenburg-Vorpommern. Errichtet wurde das Jagdschloss Granitz auf dem Tempelberg auf Rügen. Die Besucher haben vom 38 Meter hohen Turm aus einer Gesamthöhe von 145 Metern fantastische Ausblicke über Rügen und die Ostsee.
Das herausragende kulturelle Ereignis auf Rügen sind die Störtebeker-Festspiele. Sie finden seit 1993 auf einer Naturbühne in Ralswiek statt. Im Fokus der monumentalen Aufführung im Sommer steht der legendäre Freibeuter Klaus Störtebeker, der mit seinen Viktualienbrüdern die Ostsee im 14. Jahrhundert unsicher machte.
Seit 1990 existiert Deutschlands kleinster Nationalpark Jasmund im Nordosten der Halbinsel Jasmund. Zum Gebiet des 3.0003 Hektar großen Nationalparks gehört mit der Kreide-Kliffküste und dem Königsstuhl als höchsten Kreidefelsen auch das Wahrzeichen von Rügen.
Seit 2004 bietet das Nationalpark-Zentrum Königstuhl den Besuchern viele Informationen rund um den Nationalpark Jasmund. Die Ausstellungsfläche des Besucherzentrums beträgt insgesamt etwa 30.000 Quadratmeter, davon 28.000 im Außenbereich. Zum Angebot des Nationalparks gehören geführte Wanderungen, die teilweise unter bestimmten thematischen Schwerpunkten stehen. Wer den Park und seine alten Buchenwälder auf eigene Faust erkunden möchte, sollte sich an die Absperrungen bei den Felsen halten. Abbrüche sind nämlich jederzeit möglich.
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