In Deutschland finden sich eine ganze Reihe von begehbaren Höhlen, in denen ein Blick auf die Vorgänge unter Tage geworfen werden können. Die Attendorner Tropfsteinhöhle sticht hierbei durch ihre enorme Größe und durch ihre Farbigkeit ganz ohne Illumination hervor.
Etwa 50 Kilometer östlich von Wuppertal, im südlichen Sauerland, liegt die Kleinstadt Attendorn mit ihren rund 25.000 Einwohnern. Lange bevor der Mensch auf der Erde erschien, vor etwa 400 Millionen Jahren, lag an dieser Stelle ein tropisches Flachmeer, indem sich beständig Kalk ablagerte. Später hob sich der Boden aufgrund tektonischer Verschiebungen und in der dicken Kalkschicht entstanden verschiedene Höhlen, darunter auch die Atta Höhle im Stürzenberg.
Es sollten noch einmal Millionen von Jahren vergehen, bis sich in der riesigen Höhle nach und nach Stalaktiten und Stalagmiten heranbildeten, Tropfen für Tropfen. Auch als die Stadt Attendorn längst bestand, wusste noch niemand von dieser unterirdischen Märchenwelt. Erst im Jahr 1907 wurde beim Abbau von Kalk die Höhle entdeckt. Der damalige Besitzer des Kalksteinbruchs, Eberhardt Epe, war clever genug, den touristischen Wert der Höhle zu erkennen und ließ sie noch im selben Jahr für Besucher zugänglich machen. Eine Idee, die sich fraglos mehr auszahlte als der Abbau von Kalk, wobei der ja weitergehen konnte. Seit der Eröffnung der Atta Höhle in Attendorn fanden nach Angaben des Besitzers, die Höhle gehört noch immer der Familie Epe, rund 40 Millionen Besucher den Weg in dieses dunkle Reich.
Die Ausmaße der Atta Höhle sind imposant, wobei der Besucher nur etwa 560 m davon sieht. Höhlenforscher haben jedoch bisher gut 6000 m Höhlengänge entdeckt und sind noch nicht am Ende angelangt. Allerdings sind diese Höhlenbereiche für Besucher nicht zugänglich.
Was fraglos schon die ersten Besucher der Höhle, die sich vermutlich mit Grubenlampen einen Weg in das Innere des Stürzenberges bahnten, bewunderten, waren die vielen Sinterfahnen in den Stalaktiten, den von oben herab reichenden Tropfsteinen. Sinterfahnen sind Ablagerungen aus Mineralschichten im Erdboden, deren Farben sich nach dem jeweiligen Erz ergeben, aus dem sie ausgewaschen wurden, um letztlich als Teil eines Wassertropfens im Stalaktit eingelagert zu werden. Kupfer und Eisenminerale mit ihren Rot- und Brauntönen herrschen hierbei aufgrund der Häufigkeit vor. Zusammen mit dem milchigen Weiß des Kalks ergibt sich ein wunderschönes Farbenspiel, selbst wenn sie nur mit einer Taschenlampe beleuchtet werden.
Natürlich erwartet der heutige Besucher mehr als Taschenlampen und entsprechend ist auch die Atta Höhle prächtig ausgeleuchtet. Insgesamt hat der Betreiber rund um die Atta Höhle einen aufwendigen touristischen Betrieb eingerichtet, inklusive Gastronomie, Mineralien-Shop, Bimmelbahn und dem eigenen, in der Höhle zur Reife gelagerten Atta Käse. Durchaus kritikwürdig ist der Umstand, das in der Höhle das Fotografieren verboten ist und die Rundgänge nur mit Führung erlaubt sind, wobei auch hier so manchem Besucher das Tempo zu hoch erscheint, genauso wie die Eintrittspreise.
Die Atta Höhle öffnet aktuell täglich von 10:00 Uhr bis 15:30 Uhr (letzter Einlass).
Erwachsene 10 Euro
Kinder bis 5 Jahre Eintritt frei
Kinder von 5 bis 14 Jahren 6 Euro
Gruppen ab 25 Personen 9 Euro pro Person
Schul- und Jugendgruppen ab 20 Personen und unter 14 Jahren 5,50 Euro pro Person
Die Familienkarte, 2 Erwachsene und 2 Kinder, kostet 26 Euro
*Aufgrund der Corona-Krise besteht in der Höhle die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes.
Juli 2020
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