Das Schwarzhäupterhaus in Riga: ein repräsentativer Bau für die Händler

Zu den besonderen Perlen in der Altstadt von Riga gehört das Schwarzhäupterhaus, das allerdings nicht mehr in seiner ursprünglichen Gestalt zu sehen ist. Schon in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts nutzten Kaufleute und deutsche Bürger das Anwesen, um sich dort zu Zusammenkünften zu treffen. Zwar wurde das Schwarzhäupterhaus während des Zweiten Weltkriegs zerstört worden war, wurde es in den 1990er Jahren originalgetreu rekonstruiert. Seitdem zählt das Gebäude wieder zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Hansestadt und gilt als deren Wahrzeichen.

Woher stammt der Name Schwarzhäupterhaus?

Der Name für das Gebäude geht auf die St.-Georgs-Bruderschaft zurück. Diese beteiligte sich während des 13. Jahrhunderts am Fernhandel der Hanse und wurde später zur Compagnie der Schwarzen Häupter. Dieser Vereinigung gehörten junge und unverheiratete Kaufmänner aus dem Ausland an, die zwar in Riga lebten aber nicht das Bürgerrecht hatten. Der Rat der Stadt vermietete einen Saal im Obergeschoss an die Vereinigung und ab 1697 trug das Gebäude schließlich den Namen Schwarzhäupterhaus.

Die Zerstörung und der Wiederaufbau

Zerstört wurde das Gebäude am 29. Juni 1941, als deutsche Truppen die lettische Stadt zerstört. Die Ruine des Anwesens wurde 1948 gesprengt, sodass die so entstandene Freifläche genutzt werden konnte, um den Rathausmarkt zu vergrößern.

1993 ging man in Riga dann daran, die 800-Jahr-Feier vorzubereiten, weshalb das Schwarzhäupterhaus in den folgenden sieben Jahren originalgetreu rekonstruiert wurde. Bei dieser Gelegenheit wurden auch die Kellerräume wieder freigelegt, wo heute Exponate von Stücken ausgestellt werden, die während der Rekonstruktion gefunden werden. Genutzt wird das Schwarzhäupterhaus heute auf vielfache Weise. So wurde in einem Teil der Räumlichkeiten ein Café eingerichtet. Darüber hinaus beherbergt das Schwarzhäupterhaus auch das städtische Touristenbüro sowie Veranstaltungsräume.

Juli 2020



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