Der Valentinstag, es ist der Tag, an dem sich Paare ihre Liebe zueinander in besonderem Maße zeigen. Wo könnte dies besser geschehen als in Frankreich und dazu noch in Saint-Valentin?
Am 14. Februar ist Valentinstag, in der katholischen Kirche der Gedenktag an den heiligen Valentinus, zumindest in Jahren von 469 bis 1969. Dass die Kirche den Gedenktag gestrichen hat, lag wohl daran, dass von Anfang an die exakte Zuordnung nicht möglich war, weil es mehrere St. Valentins gab. Das aber bescherte der Beliebtheit dieses Tages keinen Abbruch. Wohl auch deshalb, weil an Valentinstag vor allem den Frauen besondere Zuwendung gegeben ist. Dafür verantwortlich zeichnet der englische Dichter Geoffrey Chaucer, der um das Jahr 1380 das Gedicht „Das Parlament der Vögel“ mit 100 Strophen verfasste, indem der Valentinstag als Fest der Liebe dargestellt wird. Chaucer schrieb das Gedicht in französischer Sprache, weil er Frankreich als Diplomat mehrmals besuchte und vermutlich dem Land und den Menschen sehr zugeneigt war. So war es denn auch Frankreich beziehungsweise die französischen Adelshöfe, die den Brauch des Schenkens von Blumen oder anderen Dingen am Valentinstag einführten und populär machten.
Es ist eine winzige Gemeinde mit gerade einmal 279 Einwohnern und sie liegt, es verwundert kaum, ziemlich genau im Herzen Frankreichs oder besser gesagt in dessen geografischen Mittelpunkt.
Geschichtlich betrachtet taucht Saint-Valentin erst um das Jahr 1793 auf und ist mit einer nur etwa 220-jährigen Historie in Mitteleuropa eher ein Neubaugebiet. Der Ort liegt, romantisch in eine Flussaue eingebettet, gut 20 km von der nächst größeren Gemeinde, Issoudun, entfernt. Es gibt keinerlei Hinweise darauf, das Saint-Valentin mit den Heiligen Valentins der katholischen Kirche, die durchweg alle über tausend Jahre früher lebten, in Verbindung stand. Folglich entsprang die Namensgebung vermutlich einfach einem Einfall, den die ersten Siedler des Ortes hatten. Um Schwierigkeiten mit der Kirche zu vermeiden, wurde einfach ein Bindestrich zwischen Saint und Valentin gesetzt.
Eigentlich ist Saint-Valentin eine landwirtschaftliche Gemeinde, doch an drei Tagen im Jahr wird es zum Dorf der Liebe in Frankreich. Vom 12. bis 14. Februar wird alljährlich der Valentinstag zelebriert und dafür gibt es den Park Les Amoreux mit Skulpturen in Herzform, mit einem Baum der Gelübde, an dem Liebesgeständnisse aufgehängt werden können, oder dem Baum der ewigen Herzen, unter dessen Zweige Treueschwüre abgelegt werden. Wer möchte, kann auch einen Baum pflanzen und ein Gedicht verfassen, was in den Amor-Briefkasten gesteckt wird, natürlich mit einer speziellen, im örtlichen Postamt erhältlichen St. Valentins Briefmarke versehen.
Wer sich für Großereignisse am Valentinstag nicht begeistern kann, aber sich und der Angebeteten oder umgekehrt eine besondere Freude machen will, ist in Saint-Valentin gut aufgehoben. Von Freiburg aus ist Saint-Valentin in etwa 6 Stunden mit dem Auto erreichbar. Romantischer geht es kaum, denn wenn das Wetter stimmt, treiben die ersten Bäume bereits Ende Februar ihre Blüten aus. Es kann aber auch noch Schnee liegen, was der Romantik jedoch keinen Abbruch tut.
Um nicht völlig in romantischen Gefühlen zu versinken, lohnt sich der Besuch der in der Nähe befindlichen Departement-Hauptstadt Châteauroux, die mit rund 44.000 Einwohnern wunderschöne architektonische Besonderheiten, Museen und den Aérocentre, einen auf Luft- und Raumfahrt ausgerichteten Technologie- und Wissenschaftspark, vorweisen kann. Ein guter Ausgleich zum Liebespark in Saint-Valentin.
Februar 2020
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