Die Zugspitze – weiße Weihnacht auf höchster Ebene

Die Wetterfrösche machen für Weihnachten wenig Hoffnung auf Schnee in den Mittellagen. Die Zugspitze allerdings ist die Höchstlage in Deutschland, mit Schneegarantie.

Im Vergleich der deutschsprachigen Länder liegt die Bundesrepublik, gemessen an der Fläche und der Einwohnerzahl, klar vorne. Doch die kleineren Nachbarn Österreich und Schweiz trumpfen dafür in der Höhe. Bei den Eidgenossen finden sich 48 Berge mit über 4000 m Höhe und satte 1161 Berge, die höher als dreitausend Meter aufragen. Auch in Österreich sind es mehr als 900 Berge, die die Dreitausender-Marke überschreiten und in Deutschland?

Knapp 40 m fehlen dem höchsten Berg in Deutschland, der Zugspitze, um auch ein Dreitausender zu sein. Die deutschen oder bayrischen Alpen sind die nördlichen Ausläufer des von der afrikanischen Kontinentalplatte aufgeschobenen Gebirgsmassivs und liegen damit eher am Rand und nicht in der Mitte des alpinen Geschehens. Natürlich sind auch 2962 m eine Höhe, die sich sehen lassen kann und diese Höhe bietet in den Wintermonaten Schneegarantie, was die deutschen Mittelgebirge eher weniger gewährleisten können.

Grainau und die Zugspitze, Weihnachten im Schnee

Die Zugspitze ist folglich das richtige Ziel, um weiße Weihnachten zu feiern, allerdings sind die wenigen Berghütten unmittelbar in der Nähe der Zugspitze, die zugleich Zimmer anbieten, um die Weihnachtszeit vollständig ausgebucht.

Dafür bietet sich der kleine Ort Grainau an, direkt am Fuß des Bergmassivs der Zugspitze gelegen, der rund 3500 Einwohner und genauso viele Gästebetten in Hotels, Pensionen und Ferienhäusern besitzt. Grainau selbst liegt auf einer Höhe von 758 m ü. Meereshöhe, was wiederum bedeutet, dass dort nicht unbedingt an Heiligabend Schnee liegt. Das macht aber auch nichts, denn von Grainau aus führen fast alle Wege und Verkehrsmittel auf die Zugspitze und damit in den Schnee.

Am wichtigsten in dieser Beziehung sind die Zugspitzbahn und die Seilbahn-Zugspitze. Deren Endstationen auf dem Gipfel stellen zugleich den wortwörtlichen Höhepunkt eines Schienennetzes dar, das es ermöglicht, Grainau auch ohne Auto zu erreichen. Im Ortsteil Untergrainau hält sogar ein Zug aus München und dies so alle zwei Stunden. Zudem bestehen gute Busverbindungen im Ort wie auch in der Region, zum Beispiel ins Nahe gelegene Garmisch-Partenkirchen.

Skifahren und feiern auf und an der Zugspitze

Natürlich ist das Zugspitzmassiv eines der bekanntesten Skigebiete Deutschlands und damit Ziel vieler Wintersportler, aber auch diejenigen, für die die zwei Bretter nicht unbedingt die Welt bedeuten, finden hier aufgrund verschiedener Veranstaltungen reichlich Unterhaltung. Dazu gehören Winterwanderungen, Pferdeschlittenfahrten, der Christkindlmarkt oder der Besuch des Glühweinhütterl im Kurpark von Grainau. An Heiligabend haben in Grainau 7 Restaurants geöffnet und an Silvester sogar 9 Gaststätten und Hotelrestaurants mit unterschiedlichem Angebot. Für diese besonderen Feiertage ist eine rechtzeitige Reservierung unbedingt notwendig.

Nicht nur der Winter ist eine gute Zeit, um die Zugspitzregion zu besuchen. Grainau ist der Ausgangsort für sommerliche Wanderungen durch das Höllentalklamm und das Höllental. Eine romantische, wilde und zuweilen auch düstere Landschaft, die dem Besucher einen Eindruck vermittelt, welches entbehrungsreiche Leben die Bergbauern hier früher führten, sich zugleich aber in einer unvergleichlichen Natur befanden. Ob nun im Sommer oder im Winter bei Tiefschnee, für die Kamera bieten sich in der Zugspitzregion unendlich viele beeindruckende Motive des Alpenpanoramas, gepaart mit frischer Bergluft und der Gewissheit, über allem zu stehen, wenn auch nur im geografischen Sinne und nur auf Deutschland bezogen.

Dezember 2019



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