Eine Weihnachtsreise zum Eis-Dom bei Tromsö, nicht in den Palast der Schneekönigin, aber vergleichbar.
Weiße Weihnacht ist in den weitaus meisten Gebieten Deutschlands schon seit Jahren eine sehr seltene Ausnahme. Ganz im Gegensatz zur Stadt Tromsö hoch im Norden Norwegens. Die Stadt mit ihren 76.000 Einwohnern liegt über 340 km nördlich des Polarkreises, auf demselben Breitengrad wie Nord-Alaska. Von Tromsö sind es noch einmal 95 km in das Landesinnere, um zum Eis-Dom zu gelangen. Ein Gebilde, das jedes Jahr neu erschaffen wird und nur so lange besteht, wie es Winter ist in Nord-Norwegen. Diese Entfernung zur Küstenstadt Tromsö ist notwendig, denn direkt am Meer ist das Wetter aufgrund des Golfstromes zu milde. Im Tamok Valley jedoch, dem Standort des Eis-Doms, ist es ausreichend kalt, damit die Mauern aus Eis bestehen bleiben.
Was hier immer wieder neu in den Herbstmonaten entsteht, ist wahrhaft ein real gewordenes Traumgebilde. Die hohen Hallen und Räume des Domes sind mit fantastischen Eisskulpturen ausgeschmückt, die in ein unwirkliches Licht getaucht sind. Eine wunderschöne Märchenwelt in der langen Nacht des Nordens, denn vom 27. November bis zum 14. Januar geht in dieser Region die Sonne nicht auf. Es ist nicht wirklich stockdunkel, sondern die Tagesstunden werden als Dämmerung erlebt, die Sonne bleibt dabei knapp unter dem Horizont. Am dunklen Himmel glänzen dafür unzählige Sterne und nicht selten verkünden Polarlichter die Ankunft der unsichtbaren Sonneneruptionen aus magnetischen Partikeln.
Im hohen Norden ist alles etwas teurer, was schlicht mit der aufwendigen Logistik zusammenhängt, die notwendig ist, um das gleiche Angebot zur Verfügung stellen zu können, das in mittleren Breitengraden normal ist.
So schlägt schon ein geführter Tagesausflug, abgehend vom Hotel in Tromsö, mit umgerechnet 87 Euro zu Buche. Wer im Eis-Dom auch noch Essen möchte, muss dies vorher buchen und mit zusätzlichen 20 Euro bezahlen. Inbegriffen in diesen Tagesausflug ist der Transfer von und nach Tromsö, eine einstündige Führung durch den Dom, ein alkoholfreies Getränk an der Eisbar aus einem Eis-Glas und dem Besuch einer Rentierherde. Der vollständig etwa 5 Stunden dauernde Tagesausflug ist nun sicherlich kein Schnäppchen, zumal noch das Hotel und der Hin- und Rückflug hinzukommen, beispielsweise Hamburg-Tromsö rund 450 Euro hin und zurück.
Wer im Eis-Dom eine Nacht verbringen möchte, der oder die darf noch etwas tiefer in die Tasche greifen. Dafür besteht die Gewissheit, dass dieses Bett nur eine Wintersaison genutzt wurde. So viel Exklusivität bieten nicht einmal 5-Sterne-Hotels. Trotzdem sind umgerechnet 1237 Euro pro Nacht im Eis-Raum für zwei Personen sicher viel Geld. Immerhin ist es nicht die Übernachtung allein. Inbegriffen ist ein ständig bereitstehender Führer, Ice-Drinks an der Ice-Bar, ein geführter Schneeschuh-Ausflug inklusive Dinner vom Lagerfeuer, Frühstück, eine Hundeschlittentour und natürlich der Transfer von und nach Tromsö.
Diese Preise relativieren sich zusätzlich, wenn betrachtet wird, dass der Eis-Dom jedes Jahr vollständig neu erschaffen wird. Wenn bedacht wird, dass Eiskünstler wochenlang an den teilweise riesigen Skulpturen und Wandreliefs arbeiten und diese wunderschönen Kunstwerke spätestens im Mai des nächsten Jahres zu Wasser verrinnen. Hinzu kommt, dass der Eis-Dom nur wenige Hotelzimmer anbieten kann. Darüber hinaus ist ein solch eher schwierig zu erreichendes Ziel kaum dem winterlichen Massentourismus ausgesetzt. Die Reise zum Eis-Dom im hohen Norden Norwegens, ins Land der Trolle und der Wintermärchen, ist etwas ganz Besonderes, das zur Besonderheit der Weihnachtszeit wunderbar passt.
Dezember 2019
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