Burg Burghausen: die längste Burg der Welt

Eine Burg mit den Ausmaßen einer Kleinstadt, deren Geschichte begann, als Ritter ihre Glanzzeit erlebten.

Burgen und Schlösser besitzen schon aufgrund ihrer Architektur immer etwas Majestätisches, dabei gilt die Devise, je größer, desto imposanter. An Größe mangelt es der Burg zu Burghausen wahrlich nicht und schon gar nicht an Länge.

Wer von München aus auf der A12 nach Osten fährt, kommt nach 114 Kilometern in die Grenzstadt Burghausen. Hier, direkt am Fluss Salzach, gegenüber dem Nachbarn Österreich, findet sich eine geografische Besonderheit. Ein lang gezogener Bergrücken zwischen dem Fluss auf der einen Seite und einem Altarm der Salzach, dem Wöhrsee, auf der anderen Seite. Ein Ort, der sich sehr gut verteidigen lässt, was schon die Menschen der Bronzezeit vor über 3600 Jahren erkannten. Dieses Alter besitzen zumindest die bisher ältesten archäologischen Funde in der Burg zu Burghausen.

Schwer einzunehmende Festungen auf Bergen gibt es viele, keine jedoch zieht sich so in die Länge wie die Burg zu Burghausen, die sich von einem Ende zum anderen auf 1050 m erstreckt und damit laut dem Guinness-Buch der Rekorde die längste Burg der Welt ist. Im Laufe der Geschichte siedelten hier unter anderem Kelten und Römer, wobei es vermutlich die Kelten waren, die erste Festungsbauten errichteten. Die ältesten heute noch bestehenden Bauten stammen jedoch aus dem Hochmittelalter des 11. Jahrhunderts.

Eine Burg mit sechs Burghöfen

So viel Platz zum Bauen und dazu noch sicher vor Angreifern (die Burg wurde nie erobert) verführt dazu, sich breit oder besser langzumachen. Ab dem 12. Jahrhundert übernahm das Adelsgeschlecht der Wittelsbacher die Regentschaft über die Burg zu Burghausen und baute nach und nach einen Burghof neben den anderen. Bereits im 15. Jahrhundert erreichte die Festungsanlage die heute bestehenden Ausmaße und war damit so groß, das die Festung eher eine in sich geschlossene Stadt war. Nicht nur Adlige mit ihren Familien wohnten dort, sondern ebenso alle Handwerker und Bediensteten, die für den Betrieb der Burg notwendig waren. Allein der Pferdestall war so groß, das mehrere hundert Tiere darin Platz hatten.

Die Größe der Burg zu Burghausen macht die Namensgebung auch etwas verwirrend. Die Stadt Burghausen, am Fuß der Festung und zugleich am Ufer der Salzach gelegen, entstand erst nach den ersten Festungsbauten. Eigentlich müsste es Burghausen zur Burg heißen, wobei die riesige Festungsanlage selbst wohl immer Burghausen genannt wurde und sich der Stadtname zum besseren auseinander halten später umgekehrt einbürgerte.

Burg Burghausen – heute Besitz des Freistaates Bayern

Die einzigartige Anlage, die im 20. Jahrhundert zum größten Teil in den Besitz des Freistaates Bayern überging, lässt sich heute in den Sommermonaten April bis September täglich von 9 – 18 Uhr und von Oktober bis März täglich von 10 – 16 Uhr besichtigen. In ihren Mauern finden sich gleich drei Museen, deren Ausstellungsstücke mit dem Museumspass für 9 Euro zu besichtigen sind, ermäßigt 7 Euro. Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr haben freien Eintritt.

Nicht nur Besucher fühlen sich in vergangene Jahrhunderte zurückversetzt. Die gut erhaltene und sorgfältig restaurierte Architektur brachte auch schon Filmemacher auf den Plan. Die neueste Hollywood-Verfilmung der „drei Musketiere“ wurde teilweise auf der Burg zu Burghausen in Szene gesetzt und ebenso hatte hier Wickie mit seinen starken Männern gute Ideen oder Til Schweigers 1 ½ Ritter blödelten in den herrschaftlichen Gebäuden vor der Kamera herum.

September 2019



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