Nach mehr als 2.000 Jahren wurde im spanischen Bergwerk Almadén der Bergbaubetrieb eingestellt, um daraus ein Besucherbergwerk zu machen. Dieses konnte fünf Jahre später eröffnet werden. Einst zählte das Bergwerk Almadén europaweit zu den wichtigsten Abbaustätten für das Mineral Zinnober, welches für die Herstellung von Quecksilber benötigt wird.
Erze wurden in dieser Gegend in der autonomen Region Kastilien-La Mancha bereits im dritten vorchristlichen Jahrhundert abgebaut. Denn schon in der Antike wurde Zinnoberrot in der Malerei benutzt. Der Bergbau wurde auch nach der Zeit der Römer von den Mauren fortgeführt, da Quecksilber sowohl in der Medizin als auch in der Alchemie eine wichtige Rolle spielte.
Nach der Wiedereroberung Spaniens durch die Christen wechselte das Bergwerk Almadén mehrfach den Besitzer. Beispielsweise war das Bergwerk etwa zwei Jahrhunderte lang Teil des Fuggerschen Handelsimperiums. Die letzten privaten Besitzer vor der Verstaatlichung war die Familie der Rothschilds.
Das System der Gänge im Bergwerk Almadén erstrecken sich über mehrere Kilometer weit durch den Berg. Die insgesamt 23 Sohlen reichen bis in eine Tiefe von 716 Metern hinab. Für die Besucher ist der Schacht San Andrés zugänglich, der sich in einer Tiefe von 50 Metern befindet. Angelegt wurde dieser Schacht anno 1697.
Ein Bergwerkmuseum in der einstigen Kompressorenhalle
Die Rostöfen, die bereits im Lauf des 17. Jahrhunderts eingebaut worden waren, in welchen das Quecksilber gewonnen wurde. Die beiden noch erhaltenen Rostöfen haben seit 1992 den Status eines Baudenkmals.
Das Museo del Mercurio befindet sich in einem früheren Lagerraum für Quecksilber. Im Erdgeschoss erfahren die Besucher Wissenswertes über die Paläontologie und die Geologie der Region. Des weiteren werden umfangreiche Informationen rund um das Quecksilber präsentiert.
Beim Real Hospital de Mineros de San Rafael handelt es sich um das frühere Bergarbeiterkrankenhaus, das Mitte des 18. Jahrhunderts errichtet wurde. Genutzt wurde dieses Krankenhaus bis 1975, bevor in den Räumlichkeiten das Archiv der Mine eingerichtet wurde.
Eine Bergakademie ließ König Karl III. anno 1777 einrichten.
Während des 17. Jahrhunderts wurde ein Bergarbeitergefängnis eingerichtet, von dem lediglich noch die Kapelle San Miguel erhalten ist.
Ebenfalls Mitte des 18. Jahrhunderts wurde eine Stierkampfarena erbaut.
November 2018
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