Burg Karlstein: wo einst die kaiserlichen Schätze lagerten

Von Prag aus lohnt sich ein kurzer Ausflug in die 30 Kilometer südlich der Hauptstadt gelegene Gemeinde Karlstejn, wo sich die Burg Karlstein befindet. Diese Höhenburg ließ Kaiser Karl IV ab 1348 errichten, um darin die Reichskleinodien, also Reichsschwert, Reichskrone und Heilige Lanze sowie seine umfangreiche Sammlung an Reliquien aufzubewahren.

Die Bauarbeiten an der Burg Karlstein sollten mehr als zehn Jahre dauern, wobei die Kapelle des Heiligen Kreuzes, das Hauptgebäude der Befestigungsanlage, sogar erst 1365 vollendet war. Die Reichskleinodien verblieben allerdings nur bis 1421 auf Burg Karlstein, weil sie während der Hussitenkriege nach Nürnberg evakuiert wurden.

In den folgenden Jahrhunderten trotzte die Burg Karlstein mehreren Belagerungen und Angriffen. So mussten etwa die Prager Hussiten anno 1422 erfolglos wieder abziehen. Nachdem 1619 die in der Burg befindlichen Krönungsschätze nach Prag verbracht wurden, verfiel die Burg Karlstein in den folgenden Jahrhunderten zusehends.

Burg Karlstein erlebt eine neue Blüte

Erst im ausgehenden 19. Jahrhundert wurde Burg Karlstein durch den böhmischen Dombaumeister und Architekten Josef Mocker rekonstruiert, wodurch sie ihr heutiges Aussehen erhielt. Heute gilt der auf einer Grundfläche von 24 mal 17 Quadratmetern erbaute Große Turm als das Wahrzeichen von Burg Karlstein. Dieser ist jedoch nicht das Hauptgebäude der Verteidigungsanlage. Jenes ist vielmehr die Kapelle des Heiligen Kreuzes. Besonders sehenswert in der Kapelle ist die gotische Decke, die von Meister Theoderich von Prag, seines Zeichens der Hofmaler Kaiser Karls IV. in gotischem Stil gestaltet wurde. Die Gemälde an der Decke zeigen die „Himmlische Armee“.

Bezüglich der Verteidigung hatte die Burg Karlstein übrigens eine gravierende Schwachstelle, die den Gegnern jedoch nicht bekannt war: Die Burg Karlstein besaß keinen natürlichen Brunnen. Und weil auch die Suche nach Wasser erfolglos geblieben war, wurde kurzerhand das Wasser eines nahe gelegenen Baches in eine Zisterne umgeleitet.

Februar 2018



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