Reykjavik

Reykjavic Kirche
Eine Kirche in Reykjavic   Quelle: pixelio.de   Fotograf: Richard

Reykjavik ist die Hauptstadt Islands und mit ca. 120.000 Einwohnern die größte Stadt des Landes. Sie liegt an der Faxaglói-Bucht am Atlantik unterhalb des Berges Esja auf der Halbinsel Reykjanesskagi und ist die nördlichste Hauptstadt der Welt. Weiterhin ist sie die älteste permanente Siedlung der Insel.

Im 9. Jahrhundert siedelten sich in dem Gebiet von Reykjavik Wikinger aus Norwegen und keltische Immigranten an. Über fast 1.000 Jahre bestand die Siedlung jedoch nur aus einigen Höfen.

Im 18. Jahrhundert setzte ein erster Aufschwung durch die Ansiedlung von Industriebetrieben ein; Schwerpunkt war hierbei die wollverarbeitende Industrie. Jedoch wurde erst nach dem Ausbruch des Vulkans Laki im Jahr 1783 und den damit verbundenen erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Isländer die restriktive dänische Handels- und Industriepolitik gelockert. Es kam zur Ansiedlung von fischverarbeitenden Unternehmen und Werften. Im Jahr 1786 erhielt Reykjavik mit ca. 200 Einwohnern das Stadtrecht.

Im 19. Jahrhundert setzte sich die Idee der nationalen Identität und Unabhängigkeit durch, und Reykjavik wurde zur Hauptstadt des erstarkenden Islands. Im Jahr 1845 siedelte der Alþingi (deutsch: Althing) als Parlament nach Reykjavik über, der jedoch erst im Jahr 1874 begrenzte legislative Rechte erhielt. Im Jahr 1904 wurde ein Großteil der Exekutive unter der Leitung eines Ministers für Island nach Reykjavik verlegt. Es folgte die Erklärung Islands zum Königreich unter dänischer Hoheit im Jahr 1918 und die Ausrufung der Republik Island als selbständiger Staat im Jahr 1944.

Seit Anfang der 1920-iger Jahre erlebten Island und die Stadt Reykjavik einen wirtschaftlichen Aufschwung sowie eine deutliche Verbesserung der Lebensverhältnisse. Da zudem die Landbevölkerung zu einem erheblichen Teil nach Reykjavik abwanderte, wuchs die Einwohnerzahl der Stadt deutlich.

Reykavik ist das wirtschaftliche, wissenschaftliche und kulturelle Zentrum Islands. Hier finden sich insbesondere Dienstleistungs-, Fischerei- und High-Tech-Unternehmen sowie Banken. Im Bereich der Wissenschaften sind vier Universitäten und eine Vielzahl an Theatern, Museen und anderen Kultureinrichtungen zu nennen.

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